Neue Jobs bei Thyssen

ThyssenKrupp Steel führt die 34-Stunden Woche ein. 500 neue Stellen sollen dadurch geschaffen werden

DUSIBURG dpa ■ Die Stahlsparte des Thyssenkrupp-Konzerns will neue Jobs schaffen und kürzt dafür die Arbeitszeiten. Ab Oktober sollen die 18.000 tariflich Beschäftigten von ThyssenKrupp Steel nur 34 statt 35 Stunden pro Woche arbeiten, dafür sollen 500 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Darüber hinaus können zusätzlich 500 ältere Beschäftigte in Altersteilzeit gehen. Bis 2013 sollen so betriebsbedingte Kündigungen verhindert und 1000 Auszubildende zusätzlich übernommen werden. Damit wirke das Unternehmen einer Überalterung der Belegschaft entgegen, erklärten IG Metall und ThyssenKrupp gestern in Duisburg.

Die Arbeitszeitverkürzung erfolgt in Form von sechs freien Tagen pro Jahr und einer entsprechende Lohnkürzung. Für die ersten zwei Jahre sei noch ein teilweiser Lohnausgleich geplant, sagte Gesamtbetriebsratschef Wilhelm Segerath. Der Arbeitgeber werde in der Zeit die Hälfte der Einbußen aus der Arbeitszeitverkürzung tragen. Die andere Hälfte werde aus der Gewinnbeteiligung der Beschäftigten finanziert. Die Gewinnbeteiligung, die im vergangenen Jahr 1.350 Euro ausmachte, entfalle dann.

Betriebsrat Segerath erklärte, er sehe die Einigung als fairen Interessensausgleich. „Damit durchbrechen wir den allgemeinen Trend ein Stück weit.“ Je nach Entwicklung hätten bis 2013 zwischen 1.100 und 1.300 betriebsbedingte Kündigungen gedroht“Arbeitsdirektor Dieter Kroll sprach von einem „klassischen Fall von Solidarität“. Aktuell habe ThyssenKrupp Steel mehr Beschäftigte als erforderlich. Doch durch den hohen Altersdurchschnitt gingen von 2011 an jährlich 500 bis 600 Mitarbeiter in Rente. „Der Personalbedarf wird erheblich steigen.“ Derzeit liege der Altersdurchschnitt der Stammbelegschaft bei 44 Jahren.