Betr.: kinotaz nord

A

Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson

„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Die Schildkröte panzert sich gegen Heckenschützen, der Waschbär läuft Gefahr, in die Luft zu fliegen, wenn der Rasen gesprengt wird. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Alibi USA 2005, R: Matt Checkowski, Kurt Mattila, D: Steve Coogan, Rebecca Romijn

„Ray Elliott betreibt ein florierendes Geschäft mit der Untreue, indem er Alibis für Seitensprünge konstruiert. Als er dabei selbst in Mordverdacht gerät, wird seine Cleverness auf eine harte Probe gestellt. Die Werbefilmer Kurt Mattila und Matt Checkowski erweisen sich in ihrem Regiedeüt als smarte Tarantino- und Elmore Leonard-Epigonen, die nie tiefer unter der Oberfläche schürfen, als es dem Erzähltempo gut täte.“(tip) HB, HH

American Dreamz – Alles nur Show USA 2006, R: Paul Weitz, D: Hugh Grant, Dennis Quaid

„Der Showmaster ist ein egozentrisches Riesenarschloch, die wichtigste Kandidatin seiner Talent-Casting-Show kaum minder, der amerikanische Präsident erweist sich als Volltrottel, und der potenzielle Selbstmordattentäter aus dem Irak liebt amerikanische Musicals mehr als den Heldentod. ‚American Dreamz‘ funktioniert vor allem als Satire auf den Boom der Casting-Shows: Die zynischen Mechanismen, nach denen die Kandidaten ausgewählt werden, legt der Film ebenso gnadenlos offen wie die hemmungslose Gier nach Ruhm und Einschaltquoten. (tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI

Aquamarin USA 2006, R: Elizabeth Allen, D: Emma Roberts, Sara Paxton

„Zwei Teenie-Mädels verkuppeln eine holde Meerjungfrau und dürfen sich dafür was wünschen. “Aquamarin“ ist eine ebenso feuchtfröhliche wie seichte Jungmädchen-Fantasie über Freundschaft, Erwachsenwerden und die erste Liebe, der zum Thema Girlpower enttäuschend wenig Neues einfällt und deren wasserfeste Hauptdarstellerin Sara Paxton weniger nach Nixe als nach Bade-Barbie aussieht. So kann man diesen Film allenfalls zielgruppengerecht nennen – anders ausgedrückt: Nur erträglich für Zuschauerinnen mit just einsetzender Pubertät.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller

„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) H, HB, HH, KI, Ol

Atalante Frankreich 1934, R: Jean Vigo, D: Dita Parlo, Michel Simon

„Es gibt keine schlechten Kinofilme über die Binnenschifffahrt. „L‘Atalante“ allerdings ist der schönste von allen, ein Film, der in seinen komischsten Momenten so gut ist wie Chaplins beste Szenen, der so dramatisch sein kann wie Marcel Carnés Gefühlsschlachten und so poetisch und so visionär wie René Clairs Filme.“ (tip) HH

B

Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein

„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Referenzen an den ersten Teil. Für einen unterhaltsamen Nachmittag reicht das, zum neuen Klassiker aber definitiv nicht.“ (Cinema) H, HB, HH

Bitterer Reis Italien 1949, R: Giuseppe de Santis, D: Silvana Mangano, Vittorio Gassman

„Melodram aus dem Milieu der Landarbeiterinnen auf den Reisfeldern von Piemont. Eine der Saisonarbeiterinnen verliebt sich in einen Ganoven, der eines Tages auftaucht, um die Reisernte zu stehlen. Erst nach erbittert geführten Auseinandersetzungen durchschaut die vor Liebe blinde Frau das Spiel. Eines der bekanntesten Werke des italienischen Neorealismus, das 1949 zu einem Skandal führte, weil es die leidenschaftlichen Verwicklungen realistisch einfing. Der in der Schauspielerführung miserable Film enthält sich jeder geistig-moralischen Bewertung; er überzeugt jedoch immer noch durch seine exemplarisch schöne Bildgestaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Buster Keaton – Steamboat Bill Jr. USA 1928, R: Buster Keaton, D: Buster Keaton / Stummfilm

“Dies ist sicherlich das freudianisch bizzarste von Keatons Abenteuern. Es handelt davon, wie ein kleiner Sohn um die Liebe seines riesigen, groben und abweisenden Vaters kämpft. Nachdem der Vater im Gefängnis landet, versucht Keaton ihm einen gigantischen Laib Brot zu geben, der mit Werkzeug zum Ausbrechen gefüllt ist. Doch der Vater versteht ihn nicht und lehnt das Brot ab, worauf Keaton murmelt: „Mein Vater schämt sich meines Backens.“ (Pauline Kael) HH

C

Capote USA 2005, R: Bennett Miller, D: Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener

“Der Schriftsteller Truman Capote gehört zu den schillerndsten Figuren der modernen amerikanischen Literatur. Keines seiner Werke sorgte für mehr Wirbel als ,Kaltblütig‘, der zwischen Reportage und Roman changierende Bericht über zwei Verbrecher, die wegen grausamen Mordes an einer Familie in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung warten. Regisseur Bennett Miller zeigt Capote in der Phase der Arbeit an seinem Buch, schwankend zwischen der Suche nach Wahrheit und der Sucht nach Ruhm und Anerkennung. Bemerkenswert die Arbeit von Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman, der für seine Darstellung des exzentrischen, zwielichtigen Literaten für den Oscar nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH

Cesky Sen – Der tschechische Traum Tschechische Republik 2004, R: Filip Remunda, Vit Klúsak / Originalfassung mit Untertiteln

“Der tschechische Dokumentarfilm „Cesky sen“ beschränkt sich auf einen einzelnen, aber gut gezielten Witz. Die Regisseure haben eine Werbekampagne für einen fiktiven Supermarkt in Auftrag gegeben. Sie nennen ihn „Cesky sen“, den tschechischen Traum. Die Kampagne spielt mit der Lokkung des Verbotenen; „Kommen Sie nicht!“ und „Geben Sie kein Geld aus!“ lauten ihre Slogans. Am Tag der angekündigten Eröffnung versammeln sich die Kauflustigen auf einer Wiese weit draußen vor der Stadt. Aber die bunte Supermarktfassade ist nur eine große Plastikplane vor einem Eisengestell. In dem Gewitter des Volkszorns, das anschließend über Remunda und Klúsak niedergeht, erfährt man zwar wenig über die Globalisierung im allgemeinen, aber dafür um so mehr über die Wünsche und Ängste der Tschechen.“ (Frankfurter Allgemeine) HH

Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines

„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld, der von Kino-Sternstunden wie „Men in Black“ bis zu Vollgurken à la „Wild Wild West“ die gesamte Bandbreite cineastischer Qualität in seiner Filmografie vereint, gelang dieses relative Kunststück nun bei „Die Chaoscamper“. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema)DEL, H, HB, HH, KI, Ol

D

Dabei sein ist alles USA 2005, R: Barry W. Blaustein, D: Johnny Knoxville, Brian Cox

„Ein Mann lässt sich als Teilnehmer in die „Special Olympics“ für geistig Behinderte einschleusen. Seine Teamkollegen durchschauen den Schwindel zwar, spannen ihn aber für ihre Zwecke ein, weil sie einem unsympathischen Rivalen den Sieg streitig machen wollen. Die Komödie nimmt mit derbem Humor das Verhältnis von geistig Behinderten und „Gesunden“ aufs Korn, wobei sie auf Sentimentalitäten verzichtet und nicht von der Integration eines Behinderten, sondern von der eines „Normalen“ erzählt. Teilweise mit geistig behinderten Schauspielern besetzt, betritt sie Neuland in der filmische Auseinandersetzung mit Behinderung, verliert inszenatorisch dabei aber zunehmend an Schwung.“ (filmdienst) HH

Date Movie USA 2006, R: Aaron Seltzer, D: Jennifer Coolidge, Alyson Hannigan

„Was die ‚Scary Movie‘-Reihe für den Gruselfilm leistet, das versucht „Date Movie“ nun mit der romantischen Komödie: die ebenso hemmungs- wie respektlose Veralberung von Genrekonventionen und Handlungsklischees. Allein der Humor des Films, oder vielmehr das, was sich dafür ausgibt, entstammt jener tiefer gelegten Schublade, in der das Furzkissen haust. Kein Witz ist zu flach, kein Gag zu dumm und kein Scherz zu geschmacklos, als dass er nicht Eingang fände in dieses leider ganz und gar nicht heitere Filme-Raten.“ (tip) H, HB

The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen

„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Dieses Jahr in Czernowitz Deutschland 2004, R: Volker Koepp

„Fünf Jahre nach seinem Film „Herr Zwilling und Frau Zuckermann“ kehrt Volker Koepp in das Grenzland der Bukowina zurück. Gemeinsam mit Interviewpartnern aus Wien, Berlin, New York und Czernowitz in der heutigen Ukraine fragt er nach der Bedeutung des Wortes Heimat, dem konkreten geografischen Ort und dem Ort in der Seele. Dabei erschließen sich Lebensgeschichten, die Auskunft geben über Brüche des 20. Jahrhunderts, Flucht und Vertreibung, das Grauen und die Widerstandskraft der Menschen. Erneut erweist sich der Regisseur als Meister der zur Metapher verdichteten Beobachtung, verknüpft Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, erschließt das Thema zeitgeschichtlich, philosophisch und zugleich emotional.“ (filmdienst) H

Dilwale Dulhania Le Jayenge Indien 1995, R: Aditya Chopra, D: Shah Rukh Khan, Kajol / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„“Dilwale Dulhania Le Jayenge“ markiert die Geburtsstunde des Leinwandtraumpaars Shah Rukh Khan und Kajol und gilt unumstritten als Meilenstein indischer Film- und Kulturgeschichte. Neben des ausgeprägt zelebrierten Schweiz-Mythos kommen hier alle wichtigen Grundzutaten soliden Bollywoodkinos zusammen und machen den Film zu einer der erfolgreichsten indischen Produktionen aller Zeiten, die selbst heute noch in den Kinos Indiens zu sehen ist.“ (Komunales Kino Hannover) H

Drawing Restraint 9 USA/Japan 2005, R: Matthew Barney, D: Björk, Matthew Barney

„Gedreht an Bord eines gigantischen japanischen Walfängers, ist Mathew Barneys Film eine Studie fernöstlicher ästhetischer Traditionen, die der amerikanische Starkünstler an seinen eigenen formalen Vorlieben misst und bricht: Er zerschneidet seine Gemahlin Björk, bringt undefinierbare Objekte ins Spiel – und eine Serie von Ereignissen in Gang, die sich zu dem, was man „Erzählung“ nennt, nie ganz verdichten.“ (tip) H, HH

E

Eine fatale Entscheidung Frankreich 2005, R: Xavier Beauvois, D: Nathalie Baye, Jérome Bertin

„In seinem Polizeifilm erzählt Regisseur Xavier Beauvois von zwei Polizisten, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen: Für den frisch von der Polizeischule kommenden Antoine ist der Alltag auf dem Revier ganz neu – er blickt mit der Neugier des Anfängers auf seinen Beruf. Kommissarin Vaudieu hingegen hat die meisten Illusionen schon hinter sich gelassen – sie kehrt nach einem Alkoholentzug und drei Jahren Schreibtischarbeit auf einen Posten als Ermittlungsbeamtin zurück.“ (tip) H, HB, HH, KI

Einer flog über das Kuckucksnest USA 1975, R: Milos Forman, D: Jack Nicholson, Louise Fletscher

“Milos Formans Psychiatrie-Drama zählt zu den Höhepunkten des pessimistischen US-Kinos der 70er Jahre. Die düstere Parabel des tschechischen Regisseurs und mehrfachen Oscar-Preisträgers Milos Forman (,Amadeus‘) ist ein Plädoyer für die Mündigkeit des Individuums und die Vielfalt des Lebens.“ (Cinema) HH

Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic

„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip)H, HB, HH

F

The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow

Der jugendliche Teilnehmer eines illegalen Autorennens wird in die erzieherische Obhut seines strengen Vaters in Tokio überstellt. Dabei macht er Erfahrungen mit der japanischen Jugendkultur, aber auch mit der Yakuza, und lernt eine spezielle Variante unerlaubter Geschwindigkeitsfahrten kennen. Auch in der zweiten Fortsetzung des gleichnamigen Erfolgsfilms dreht sich alles um Autos und Frauen, wobei die japanische Jugendszene nur als exotische Kulisse fungiert. Das lärmende Pop-Märchen wartet pausenlos mit visuellen Sensationen auf und rettet sich doch nur mühsam über die Zeit.“ (filmdienst) H, HB, HH, OL

Flug 93 USA 2006, R: Paul Greengrass, D: Khalid Abdalla, Lewis Alsamari

„Während am 11. September 2001 zwei Passagierflugzeuge das World Trade Center zerstören und eine dritte Maschine ins Pentagon rast, stürzt ein viertes gekapertes Flugzeug mit Kurs auf Washington über freiem Feld in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand geleistet haben. Der Film enthält sich jeder Heroisierung und unternimmt keine Rekonstruktion der Ereignisse, konzentriert sich vielmehr auf eine dokumentarische Perspektive, die eine in Fragmente zersplitterte Wirklichkeit zeigt. Ein filmisches Mahnmal, das dank seiner moralischen Enthaltsamkeit eine Projektionsfläche für die trauernde amerikanische Nation bietet.“ (filmdienst)

H, HH

Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm

„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, Ol

French Connection II USA 1974, R: John Frankenheimer, D: Gene Hackman, Fernando Rey

„Ein amerikanischer Polizeidetektiv in Marseille auf der Suche nach einem mit 50 Kilo Rauschgift verschwundenen Gangster. Durch die Hervorhebung des Mentalitätskonflikts zwischen Amerikaner und Franzosen schafft Frankenheimer eine zusätzliche, weit über das herkömmliche Krimi-Genre gehende Ebene.“ (Metropolis) HH

Frida Kahlo – Es lebe das Leben Mexiko 1984, R: Paul Leduc, D: Ofelia Medina, Juan José Gurrola / Originalfassung mit Untertiteln

„Lebensmomente der von einem schweren Schicksal gezeichneten mexikanischen Malerin Frida Kahlo, dargestellt in enger Verflechtung mit ihrem malerischen Werk, das ein Spiegelbildihres eigenen Lebens ist. Eine hochartifizielle Filmkompositionvon anstrengend-intensiver Bildkraft, die zu einer faszinierenden Ästhetik verdichtet wurde.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

G

Gernstls Reisen – Auf der Suche nach dem Glück Deutschland 2005, R: Franz Xaver Gernstl

“‘Gernstls Reisen‘ ist eine Zusammenstellung der skurrilen, über einen Zeitraum von 20 Jahren für das Fernsehen unternommenen Streifzüge des bayerischen Dokumentarfilmers Franz Xaver Gernstl in deutschsprachigen Gefilden. Ausgestattet mit VW-Bus, zwei Freunden und einer schönen unaufgeregten Neugier, erforscht Grimme-Preisträger Gernstl Land und bemerkenswerte Leute – vom ostdeutschen Schrebergärtner, der sich einen Kletterberg zwischen die Gemüsebeete gebaut hat, bis zum Theologen, der sich der Schafzucht und Käseherstellung verschrieben hat und dabei auf ,gute Gedanken‘ kommt. Ein spontan eingefangenes, so unterhaltsames wie lebensnahes Roadmovie, das von dem Geheimnis zufriedener Menschen handelt.“ (Der Spiegel) HH

Globi und der Schattenräuber Deutschland/Schweiz 2003, R: Robi Engler

“Mit seinem allerersten Film soll Globi die Welt erobern. So hätten es jedenfalls gerne die Macher. Darum setzen sie alles ein, was ihnen erfolgversprechend erscheint. Doch irgendwie kommt dabei nur ein Gemisch verschiedenster Storys und Trickfilm-Ästhetiken heraus, die nicht recht zueinander passen: zwei Jugendliche, die eine Popband gründen wollen; ein Militärmusiker, der für die perfekte Musik seine Seele einer bösen Macht verkauft; Globi, der mit seinem Roboterei Squidney in der virtuellen Realität herumspielt; und eine listige Ratte, die zum Helfershelfer des Bösen wird. Mehr Globi und weniger globalisierte Unterhaltung wäre wohl besser gewesen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB

H

Hair USA 1979, R: Milos Forman, D: John Savage, Treat Williams / Originalfassung mit Untertiteln

“Das Problem von „Hair“ ist, dass der Film weder alt genug ist, um sich die malerische Würde eines historischen Kostumfilms aneignen zu können, noch jung genug, um auch nur die geringste zeitgenössische Bedeutung zu haben. Das Resultat ist ein selbstgefälliges, banales Märchen-mit-einer -Botschaft.“ (Time Out) HB

Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page

Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. „Hard Candy“ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache. (tip) H, HB, HH, KI

Das Haus am See USA 2006 , R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock

„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

I

Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha

„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Il Palio – Das Rennen von Siena Niederlande 2004, R: John Appel

“Seit dem Mittelalter findet auf dem Marktplatz von Siena ein ganz besonderes Volksfest statt. Für den Höhepunkt, das legendäre Pferderennen, stellt jedes Viertel einen Teilnehmer. Der Film begleitet die Bewohner aus Civatti, deren letzter Sieg schon 24 Jahre zurückliegt. Dabei erfährt man so viel über Ehre, Stolz, Lebensfreude und toskanische Lebensart, dass man selbst dann noch fasziniert zuschaut, wenn einem das Thema völlig egal ist.“ (Cinema) HB

K

Der Kaufmann von Venedig (Te Tangata Whai Rawa O Weniti) Neuseeland 2001, R: Don C. Selwyn, D: Waihoroi Shortland, Ngarimu Daniels / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Zum Abschluss der von Philipp Hinz konzipierten Reihe mit außereuropäischen Shakespeare- Adaptionen zeigt das Kino 46 die erste Verfilmung eines Stückes aus Neuseeland. „The Maori Merchant of Venice“ ist der erste Spielfilm, in dem ausschließlich die Sprache der indigenen Maori gesprochen wird. Hier trifft das Handelszentrum Venedig aus Shakespeares Stück auf Belmont als einen Ort, der auf der gegenüberliegenden Seite des Globus liegt: das magische Maori-Reich Peremona.“ (Kommunalkino Bremen) HB

Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D: John Malkovich, Veronica Ferres

„Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 – 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender.“ (Cinema) H, HH, KL

L

Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins

„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Hendersonals exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH. Kl, Ol

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) BHV, H, HB, HH, KI, OL

Leben in mir Polen/Deutschland 2004, R: Malgorzata Szumowska, D: Malgosia Bela, Marek Walczewsk

„Die Polen sind gerne tiefgründig, poetisch und traurig. Die junge polnische Regisseurin Malgosia Szumowska erfüllt in ihrem zweiten Spielfilm „Leben in mir“ dieses Klischee leider etwas zu genau. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich zwischen Schwangerschaft und Abtreibung entscheiden muss. Überzeichnete Figuren und künstliche Dialoge lassen den Film kitschig und unbeholfen erscheinen. Allein die Hauptdarstellerin Malgosia Bela, die einst als polnisches Top-Modell ihr Geld verdient hat und hier ihr Schauspieldebüt gibt, rettet den Film vor der totalen Entgleisung.“ (tip) H, HB, HH

Lemming Frankreich 2005, R: Dominik Moll, D:Charlotte Gainsbourg, Charlotte Rampling

Die suizidäre Wühlmaus gibt diesem Psychodrama nicht nur seinen Titel, sondern sie verstopft auch zum Beginn des Films den Abfluss in dem adretten kleinen Haushalt eines scheinbar glücklichen Ehepaares. Aber wie kommt ein Nagetier, das nur in Skandinavien lebt, in eine schicke südfranzösische Wohnsiedlung? Und warum wirkt der Eindringling wie eine böse Saat in dieser Idylle, die schnell bedrohlich hässliche Blüten treibt und den Ingenieur Alain sowie seine Frau Bénédicte schließlich an den Rand eines existentialistischen Abgrunds treibt? Gleich vom Anfang an baut Dominik Moll mit diesem irritierenden Rätsel eine eigenartige zweite Ebene in seinen Film ein, bei der sich das Irreale mit dem Alltäglichen mischt. „Lemming“ bietet ein subtil, subversives Kinovergnügen – und ewig droht das Nagetier. (hip) H

M

Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar

„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine (Sabine Azéma) und William (Daniel Auteuil), das mit einem blinden Dorfbürgermeister (Sergi Lopez) und seiner Frau (Amira Casar) die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“

(tip) H, HB, HH, KL, Ol

Maria an Callas Deutschland 2005, R: Petra Katharina Wagner, D: Götz George, Claudia Michelsen

„Ein erfolgreicher Designer findet nach dem Unfalltod seiner Frau heraus, dass diese sich seine Identität ‚ausgeliehen‘ hatte, um mit einer anderen Frau eine E-Mail-Freundschaft zu führen. Der Mann führt diese Korrespondenz fort und besucht die Internet-Bekanntschaft schließlich in ihrer kleinen, schäbigen Pension an der Ostsee. In wenig überzeugender Fernsehästhetik umgesetzte Psycho-Liebesgeschichte, die ihre bemerkenswerten Darsteller ebenso wie das Publikum notorisch unterfordert.“ (filmdienst) HB

Mein verschärftes Wochenende Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Pat Holden, D: Brendan Fehr, Chris Klein

„Ein Videofilmer mit der Vorliebe für Abseitiges wird von seiner Freundin verlassen und fällt in eine tiefes seelisches Loch. Um ihn wieder aufzurichten, weiß sein Bruder nur ein einziges Mittel: ihm möglichst schnell wieder zu Sex zu verhelfen. Brachialkomödie, die Körperlichkeit von ihrer animalischsten Seite zeigt und nur mit Mühe dem Vorwurf der Kinderpornografie entgeht. Ein sexistischer Film, bieder, dumm und leer.“(filmdienst) H, HB, HH, Hl, KI, Ol

N

Der Nachtschwärmer Argentinnien/Frankreich 2005, R: Edgardo Cozarinsky, D: Diego Trerotola, Gregory Dayton, Gonzalo Heredia

„Die wunderschöne Stadt Buenos Aires hat des Nachts ein besonderes Flair. Edgardo Cozarinskys Film will davon erzählen – und von Victor, dem Stricher und Kleindealer. Diese Nacht aber ist nicht ungefährlich für Victor: Er wird fast überfahren, erstickt und beobachtet auch sonst eigentümliche Gewalten. In „Der Nachtschwärmer“ verlieren alle Personen ihre Materialität – die Grenzen zwischen Tod und Leben werden brüchig. Vielleicht sprechen deshalb alle so befremdlich bedeutungsschwer in diesem Film.“ (tip) H

O

Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani

„Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) H, HB, HH

Das Omen – 666 USA 2006, R: John H. Moore, D: Liev Schreiber, Julia Stiles

„30 Jahre nach Richard Donners Grusel-Klassiker ‚The Omen‘ wagt sich der irische Actionregisseur John Moore an ein – beinahe gelungenes – Remake. Dabei versucht seine Version, die zum Teil wörtlich auf dem Originaldrehbuch von David Seltzer basiert, eine sanfte Verankerung des Stoffs in unsrer (apokalyptischen?) Gegenwart. Wie schon bei Donner beginnt das Unheil damit, dass das Diplomatenpaar Robert und Katharine Thorn nach einer Fehlgeburt ein elternloses Baby zu sich nimmt, das in der selben Nacht wie ihr tot geborener Sohn zur Welt kam. Doch der kleine Damien erweist sich je länger, desto grausamer als veritabler Satansbraten. Das Böse hat sein Machwerk auf Erden begonnen.“(Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Opernfieber Deutschland/Schweiz 2004, R: Katharina Rupp

„Kurzweilige, passend betitelte Dokumentation, die Einblicke in mehr oder weniger obskure Erscheinungsformen der italienischen Begeisterung für den klassischen Gesang bietet. Zum Beispiel den Capo Claque, den Organisator der Claqueure und Dramaturgen des Applauses, der das wichtigste Messinstrument des Erfolgs ebenso virtuos zu führen weiss, wie der Dirigent das Orchester. Dass es ihn an italienischen Opernhäusern noch gibt, ist ein offenes Geheimnis, über seine Methoden der Destruktion wird jedoch auch in „Opernfieber“ schamhaft geschwiegen.“ (tip) H, HB, HH, Hl, OL

P

Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell

„Wolfgang Petersens Remake von „Die Höllenfahrt der Poseidon“ von 1972, in dem eine gewaltige Welle einen Passagierkreuzer zum Kentern bringt. Im 150 Mio. Dollar schweren Remake der „Höllenfahrt der Poseidon“ setzt Wolfgang Petersen auf Tempo, Action und spektakuläre Schauwerte und weniger auf Psychologie. Kurt Russell und Josh Lucas führen Ensemble des zeitgemäßen Katastrophenthrillers.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

The Producers USA 2005, R: Susan Stroman, D: Matthew Broderick, Uma Thurman / Originalfasung ohne Untertitel

“New York in den 1950er Jahren: Der ehemalige Broadway-König Max Bialystock (Nathan Lane) scheint vom Glück verlassen; eine Show nach der anderen fällt beim Publikum durch. Da rät ihm sein Buchhalter Leo Bloom (Matthew Broderick), aus der Not eine Tugend zu machen. Die beiden wollen eine aufwändige Inszenierung absichtlich zum Flop werden lassen, um ihre Investoren aufs Kreuz zu legen. Zu diesem Zweck engagieren sie den verrückten Nazi-Autor Franz Liebkind (Will Ferrell) und eine schwedische Diva, die kein Wort Englisch kann (Uma Thurman). Remake von Mel Brooks‘ Musical-Hit ,Frühling für Hitler‘ aus dem Jahr 1968 mit furiosen Tanz- und Gesangseinlagen.“ (Rheinischer Merkur) HB

R

Rang de Basanti – Die Farbe Safran Indien 2006, R: Rakeysh Omprakash Mehra, D: Aamir Kahan, Alice Patten

„Rang de Basanti“ ist ein furioses Bollywood-Stilgemisch aus Liebesfilm, Actionkracher und Agitprop. Eine blonde Britin reist nach Delhi und findet in vier hübschen Langzeitstudenten und einem Hindu-Fundi die Idealbesetzung für ihren Film über die indische Unabhängigkeitsbewegung. Als ein Freund der Clique durch staatliche Schlamperei stirbt, machen die überzeugten Hedonisten mit dem Rollenspiel ernst und schießen mit echter Munition: auf die Drahtzieher der Korruption, Indiens größten inneren Feind. Regisseur Rakeysh Omprakash Mehra politisiert Bollywood und kämpft mit allen Mitteln der Popkultur für die Zivilcourage.“ (Der Spiegel) HH

Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong Thailand 2006, R: Prachya Pinkaew, D: Tony Jaa, Bongkoj Khongmalai

„Coole Action, haarsträubende Handlung: Nach dem Martial-Arts-Kracher „Ong-bak“ stellt Thailands Actionstar Nr. 1 Tony Jaa nun erneut seinen Einfallsreichtum in puncto wahnwitziger Kampfchoreografie ganz ohne Netz und doppelten Boden unter Beweis. Wäre da nur nicht die abstruse und wie im Fast-Forward-Modus erzählte Story um den jungen Provinzburschen Kham (Jaa), der auf der Suche nach zwei Elefanten die gesamte Unterwelt von Sydney aufmischt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

S

Schiffe aus Wassermelonen Türkei 2004, R: Ahmet Ulucay, D: Fizuli Caferof, Ismail Taslak Hakki

„Lakonisch, mit verhaltenem Humor und Laiendarstellern erweckt der Türke Ahmed Ulucay Erinnerungen aus seiner Kindheit in der anatolischen Provinz während der 1960er Jahre wieder zum Leben: die Begeisterung für das Kino und frühe, hilflose Versuche, mit einem selbstgebastelten primitiven Projektor Filmbilder zum Laufen zu bringen; die erste, hoffnungslose Liebe zu einem älteren Mädchen. Eine gemütlich-stimmungsvolle, filmtechnisch verspielte, nicht immer stilsichere Milieuschilderung.“ (tip) HH

Das Schloss im Himmel Japan 1986, R: Hayao Miyazaki

„Weil der japanische Kinomärchen-Erzähler Hayao Miyazaki, 65 (“Chihiros Reise“), Computer geringschätzt und seine phantastischen Szenerien noch immer in Handarbeit zeichnet, wird er nur alle paar Jahre mit einem neuen Werk fertig. Doch um seinen Fans die Wartezeit zu verkürzen, kommt nun das 20 Jahre alte Schloss-Märchen aus seinem Zauberladen in die deutschen Kinos. Die Abenteuerfabel um die kindliche Heldin Sheeta mag schlichter sein als die Storys manch späterer Filme des Meisters, doch seine visuelle Fabulierlust entfaltet sich in ihrer ganzen Virtuosität: Biedermeierliche Kulissen, bizarre Luftschiffe wie aus einem Jules-Verne-Roman und graziöse Roboter kommen in einem unverwechselbaren Universum zusammen, das irgendwo über allen Wolken dahinsegelt – doch Vorsicht: Die irdischen Kategorien von Gut und Böse gelten dort nur bedingt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH

The Sentinel USA 2006, R: Clark Johnson, D: Michael Douglas, Kiefer Sutherland

„Ein langgedienter Agent des Secret Service gerät in Verdacht, an einem geplanten Attentat auf den amerikanischen Präsidenten beteiligt zu sein. Sein ehemaliger Freund, ebenfalls ein Geheimagent, erweist sich als seine größte Gefahr. Solide konstruierter Thriller, der durch stärker vertiefte Psychologie der Charaktere viel hätte gewinnen können, aber auch so ein bezeichnendes Exempel für den neuen Hollywood-Trend ist, sich Anregungen bei Fernsehserien vom Schlage „24“ zu holen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL, Hl, Ol

Shaggy Dog USA 2006, R: Brian Robbins, D: Tim Allen, Robert Downey Jr.

„Tim Allen (‘Hör mal, wer da hämmert‘) mimt in der Disney-Familienkomödie einen ehrgeizigen Anwalt, den ein kurioses Virus zum zotteligen Kläffer mutieren lässt. Die konventionelle Familienkomödie aus dem Hause Disney ist ebenso fluffig wie ihr haariger Hauptdarsteller. Sei‘s drum: Die seichte, mit Slapstick gespickte Neuauflage der „Zotti“-Klassiker von 1959 und 1976 hat immerhin genug Drive, um Kids vor Begeisterung aufjaulen zu lassen. Ist doch auch was. Zumal wenn sie hinterher die Frage stellen: ‚Du, Papa, sind alle Männer in Wirklichkeit Hunde?‘“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Slither USA 2006, R: James Gunn, D: Nathan Fillion, Elizabeth Banks

„Außerirdische Organismen suchen ein amerikanisches Provinzkaff heim. “Slither“ ist das Werk von James Gunn, Drehbuchautor des „Dawn of the Dead“-Remakes. Sein Regiedebüt setzt auf deftiges Gematsche, das mit einem Augenzwinkern serviert wird und insofern nicht mit den neuen ultrabrutalen Horrorfilmen wie „Hostel“ oder „Saw“ vergleichbar ist. Man merkt, dass hier ein begeisterter Fan für Fans am Werk war. So fräst sich der Zitatenschatz durch sämtliche Horror-Sujets, weckt Erinnerungen an „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder lässt die Nacktschnecken aus dem All zu einem Mädchen in die Wanne rutschen wie seinerzeit in „Parasitenmörder“. Doch obwohl es einiges zu lachen gibt, stößt „Slither“ nie in die wirklich albernen Gefilde von Horrorkomödien wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ oder gar „Shawn of the Dead“ vor. Dafür nimmt James Gunn das Genre dann doch zu ernst.“ (Cinema) H, HB, HH

Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl

„‘Und es war Sommer…‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus.“ (Rheinischer Merkur) HB, HH

Stalker UdSSR 1979, R: Andrej Tarkowskij, D: Alexander Kaidanowskij, Antonio Solonzyn

“Drei Männer starten zu einer Expedition in die ‚Zone‘, die irgendwo hinter einer verödeten Industrielandschaft liegt: Ein verlassener, verbotener Bezirk, in dem vor 20 Jahren ein Meteor oder ein Atomschlag niederging und aus dem Soldaten, die das Terrain erkunden sollten, nicht zurückkamen. Die Reise der drei verirrten Seelen ins Reich der Toten, in diese Endzeit-Landschaften, wo Raum und Zeit zerfließen, ist ein Psychotrip, eine Prüfung. Mit melancholischem Ernst entwirft Tarkowskij eine seiner spirituellen Phantasmagorien, in denen es um moralische, philosophische und religiöse Fragen geht. Die suggestive Kraft dieses Films liegt in seinen dichten, schönen Bildern und seinen satten, dunklen Farben, in seiner assoziationsreichen, sinnlichen Geräusch- und Musikkulisse, in seinem Pathos und seiner fast meditativen Ruhe.“ (Wolf Donner) HH

Supergirl Deutschland 1970, R: Rudolf Thome, D: Iris Berben, Marquardt Bohm

„Zwei oder drei Dinge sollte jeder wissen, bevor er „Supergirl“ das erste Mal sieht: Dass Iris Berben, die behauptet, von einem anderen Planeten zu kommen, den ganzen Film über Comics liest, mit Vorliebe ‚Marvel Tales – Spider Man‘. Dass der Film um Adaptionen von Fiktivem kreist: Nicht nur die Figuren erzählen ihren Freunden Geschichten, die ihr Leben verklären. Auch der erfolgreiche Roman des Helden soll verändert werden – zu einem Film. Und wissen sollte jeder, daß Marquard Bohm die Berben warnt, als sie sich allzu sehr mit Filmleuten einzulassen scheint: „Das sind Vampire. Die saugen einen doch nur aus.“ (b-movie) HH

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Tage aus dem Leben Ilja Oblomows

UdSSR/Deutschland 1980 R: Nikita Michalkow,D: Oleg Tabakow, Juri Bogatyrjew

„Ein Adliger zieht sich vom Staatsdienst zurück und verbringt die Tage auf seinem Gut schlafend und mit dem Entwerfen von Plänen, zu deren Durchsetzung ihm allerdings die Tatkraft fehlt. Auch seine Liebe zu einer jungen Frau scheitert an seiner tiefsitzenden Passivität. Verfilmung eines klassischen Romans. Ein ironisch gebrochenes Kammerspiel, das episodenhaft die Stationen einer völligen Selbstaufgabe beschreibt. Psychologisch stimmige Figuren und gute Darstellerleistungen halten das Interesse an der Geschichte wach.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Tierisch Wild USA 2006, R: Steve Williams

„Von seinem dominanten Papa, Herrscher des New Yorker Zoos, genervt, zieht sich Löwenjunge Ryan schmollend in einen Container zurück – der prompt nach Afrika verfrachtet wird. Visuell übertrumpft „Tierisch wild“ die Urwaldabenteuer-Konkurrenz „Madagascar“ zwar durchaus. Regiedebütant Steve „Spaz“ Williams profilierte sich immerhin als Effektespezialist bei Actionkrachern wie „Jurassic Park“. Aber was helfen noch so akkurat geflufftes Fell und grandiose Dschungel-Impressionen, wenn die Vater-Sohn-Story vor Pathos trieft, der Humor im Dickicht meist auf der Strecke bleibt und die Musikeinlagen Schmalz statt Schmiss bieten? Eben: Gar nichts.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano

„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) H

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Ultraviolet USA 2005, R: Kurt Wimmer, D: Milla Jovovich, Cameron Bright

Milla Jovovich als aufrechte Mutantin im Kampf gegen ein totalitäres Regime. Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus Teile der Menschheit zu Hemophagen, Vampiren mit Superkräften, mutieren lassen, die von einem Diktator gnadenlos gejagt werden. Von einem Virus muss auch der Promoter befallen gewesen sein, der diesen Film als „die weibliche Antwort auf ‚Matrix‘“ anpries. Die krude Sci-Fi-Mär ist lieblos mit dem Samurai-Schwert zusammengehackter Pixel-Schrott mit blutleeren Darstellern – eine Aneinanderreihung von peinlichen Dialogen und Hochglanz-Martial-Arts-Turnübungen, die nicht einmal für Freunde schneidiger Sci-Fi-Miezen taugt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI

Unbekannter Anrufer USA 2006, R: Simon West, D: Camilla Bell, Tommy Flanagan

„In der Einsamkeit eines versteckt am See gelegenen Luxusanwesens wird ein Babysitter, der zwei schlafende kranke Kinder betreuen soll, von einem psychopathischen Anrufer terrorisiert, der in dem großen Haus ein tödliches Katz- und Maus-Spiel arrangiert. Der mühsam auf Spielfilmlänge ausgedehnte Prolog des Horrorfilm-Klassikers „Das Grauen kommt um 10“ (1978) verschenkt seine düstere Atmosphäre allzu schnell an etliche Längen und uninspiriert eingeflochtene Horror-Stereotype.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, KL, Ol

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We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH

Der weiße Weg Deutschland 2004, R: Elke von Linde, Michael Springer

„Zum ersten Mal waren Menschen anderer Kulturen zur Reunion von Stammesältesten, Priestern und Schamanen aus Nord- und Südamerika eingeladen. Von diesem Treffen im Frühjahr 2003 in Yukatan/Mexiko berichtet dieser Film.“ (Bremer Filmkunst Theater) HB

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) H, HH

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) H, HB, HH, Ol

Wie in der Hölle Frankreich/Italien/Belgien/Japan 2005, R: Danis Tanovic, D: Emmanuelle Béart, Karin Viard

„Die Schicksale von vier Frauen, die zusammenhanglos nebeneinander zu stehen scheinen, offenbaren sich durch das Einwirken eines jungen Mannes als tragische Verflechtungen, in denen ein unerbittliches Schicksal wirkt. Nach Tom Tykwers „Heaven“ die zweite Verfilmung eines Drehbuchs aus Krzyzstof Kieslowskis „Himmel-Hölle-Purgatorium“-Trilogie. Die kunstvoll konstruierte Handlung erweist sich als spannungsarm exekutierte philosophische Reflexion, deren Szenario mit erlesenen Mitteln durchgespielt wird, der es aber deutlich an Substanz mangelt.“ (filmdienst) H, HH

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X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen

„Runde drei im Duell gute gegen böse Mutanten – diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) H, HB, HH, Hl, KI, Ol

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Young Adam Großbritannien, Frankreich 2003, R: David Mackenzie, D: Ewan McGregor, Tilda Swinton / Originalfassung ohne Untertitel

“Young Adam erzählt von dem charmanten Taugenichts Joe (Ewan McGregor), der jede Frau verführt, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Allerdings spielt der Film in Schottland, wo es kaum Bäume gibt, und so schlägt sich Joe auch mit der verheirateten Binnenschifferin Ella (Tilda Swinton) in die Büsche. In seiner Adaption des Romans von Alexander Trocchi nutzt Regisseur David Mackenzie die ungewöhnlichen Schauplätze entlang den Kanälen, auf denen die Figuren mit ihrem Kahn dahintreiben, als faszinierende Kulisse für ein düsteres Krimi-Melodram.“ (Der Spiegel) HH