Fracking? Klar, macht doch!

ENERGIE Obwohl die Förderung von Schiefergas mittels Chemikalien weltweit umstritten ist, will die EU-Kommission auf gesetzliche Regelungen verzichten

BERLIN taz | Die Europäische Kommission will wohl darauf verzichten, das umstrittene Fracking gesetzlich zu regeln. Stattdessen plant sie überraschend nur unverbindliche Mindeststandards für den Umwelt- und Gesundheitsschutz bei der Förderung von Schiefergas. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf einen Bericht der Kommission, der offiziell erst in der kommenden Woche in Brüssel vorgestellt werden soll. Danach sollen die Länder künftig prüfen, welche Auswirkungen das Fracking an den jeweiligen Standorten hat, ob es also beispielsweise das Grundwasser verseuchen könnte – und ob und wie diese minimiert werden können. Ebenso empfiehlt die Kommission, die Öffentlichkeit umfassend zu informieren und darüber aufzuklären, welche Chemikalien jeweils eingesetzt würden. Sanktionen sind nicht vorgesehen, auch wenn die Kommission regelmäßige Fortschrittsberichte erwartet. Damit bleibt Brüssel weit hinter Forderungen von Umweltverbänden und Europa-Abgeordneten zurück, die strikte EU-Regeln für die Schiefergasförderung gefordert hatten. BW