Unrentabler Sedanplatz
: Albrecht strahlt, Bremen zahlt

Auf dem Sedanplatz, dem zentralen Platz in Vegesack, soll eine attraktive Markthalle entstehen, um neue Kunden anzulocken – so weit, so gut. Der Wirtschaftsplan des Investors wies offenbar aus, dass die Mieteinnahmen nur die Hälfte der Baukosten finanzieren – die Lücke füllt Bremen mit rund 100.000 Euro, Jahr für Jahr.

Kommentar von Klaus Wolschner

Die Vermietung einer Markthalle schafft nun aber keine Arbeitsplätze, es sei denn, die neuen Geschäfte verdrängen nicht nur alte, sondern binden zusätzliche Kaufkraft an Vegesack. Nun beweist die Bilanz des Investors, dass er sehr skeptisch ist – aller großen Reden zum Trotz. Aber die Bremer Wirtschaftspolitiker sind verliebt in große Reden. Vergessen ist die Tatsache, dass das ganze Musical-Theater, an dem Bremen bis 2017 zahlt, mit großen Reden über eine Markthalle begann. Vergessen, dass Albrecht beim Einkaufszentrum „Haven Hööft“ den Leuten ein Kino versprochen hat, was nie gebaut wurde. Ein Junktim herzustellen zwischen dem alten Versprechen und den neuen Subventionen wäre der Anfang guter Politik. So lernt Albrecht nur aus seinen Erfahrungen mit Bremen, dass er es mit schlechten Geschäftsleuten zu tun hat, denen man alles erzählen kann.