Brainstorm

Angesichts der allgemeinen Großwetterlage ist es im Grunde gar nicht so schlimm, dass dieser Tage wenig los ist, was den Brainstorm anregen könnte. Das Hirn ist ja eh nicht so sehr aufnahmefähig.

Weil die Menschen aber trotzdem vor ihren Computern sitzen, empfiehlt sich am Donnerstag um 19 Uhr möglicherweise ein Gang ins Kurzschluss, dem selbstverwalteten Raum für Kultur und Politik in der Lahnstraße 16 in der Neustadt. Dort läuft dann der Film „Codename Linux“, eine fast einstündige Dokumentation aus Frankreich, die allerdings schon 2001 entstanden ist. Programmierer sagen darin, warum sie sich für das offene Betriebssystem engagieren, wie sie auf ihre Kosten kommen und was Linux mit der Wissensvermittlung in armen Ländern zu tun hat. Anschließend gibt es noch eine Debatte über die politische und (solidar-)ökonomische Bedeutung von freier Software, zu der Till Mossakowski vom Linux -Projekt Communtu eingeladen ist.

Wer das Thema, sagen wir mal, etwas grundsätzlicher angehen will, der kann ja am kommenden Montag ins Kurzschluss gehen. Seit Mai gibt es dort nämliche eine Lese-Gruppe von Menschen, die sich „Das Kapital“ von Karl Marx zu eigen machen will. Sie trifft sich jeweils von 17 bis 19 Uhr, jeden zweiten Montag aber schon um 16.30 Uhr und ist für InteressentInnen auch unter marx-ausrufezeichen@gmx.de per Mail zu erreichen.

Wer könnte dem nicht zustimmen: Die Welt wird immer seltsamer. Das ist kurz gefasst, die Erkenntnis, die den Journalisten Heinrich Dubel umtreibt. 1991 gründete er deshalb das Erratik-Institut, das sich der Lehre des Rätselvollen und Verwirrenden, der Abweichung und der Täuschung verschrieben hat. Am Donnerstag kommt Dubel um 19 Uhr in die Gesellschaft für Aktuelle Kunst auf dem Teerhof. Der Titel seines Vortrags lautet dann: „Kunst ist nichts ohne Wissenschaft“. mnz