Präventivschläge

Der muslimische Bevölkerungsanteil Großbritanniens hat das ohnehin nicht allzu große Vertrauen in die Polizei, den Polizeichef Ian Blair und die Geheimdienste verloren, nachdem 200 Polizisten vorigen Monat ein Haus im Ostlondoner Stadtteil Forest Gate stürmten und ein Muslim angeschossen wurde. Die Information der Geheimdienste, dass sich in dem Haus eine Bombenfabrik befand, erwies sich als falsch.

54 Prozent (gegen 29 Prozent) der Muslime fordern, dass Ian Blair zurücktritt. 57 Prozent (gegen 31) halten es für falsch, dass die Polizei präventiv zuschlägt. Bei der nichtmuslimischen Bevölkerung halten das nur 17 Prozent für falsch, 74 Prozent dagegen für richtig. 32 Prozent geben der Polizei die Schuld am Vorfall in Forest Gate, 30 Prozent den Geheimdiensten und 32 Prozent beiden gleichermaßen. 52 Prozent der Muslime glauben, dass ihnen die nichtmuslimische Bevölkerung seit den Anschlägen vor einem Jahr mit mehr Misstrauen begegnet. 30 Prozent sagen, dass sie oder ihre Familien in den vergangenen zwölf Monaten Feindseligkeiten wegen ihrer Religion ausgesetzt waren.

„Der Polizei sind Fehler unterlaufen, bei denen ein Mensch gestorben ist. Wie verhindert man, dass so etwas noch mal passiert? Ich habe Angst“, zitiert die Times den 22-jährigen Mohammed Shahid.