DER CRASHKURS
: Die Müllmuffel

Berliner Abfallwirtschaft will Altglastonnen im Hinterhof durch Sammel-Iglus ersetzen

Was ist das Problem mit den Altglastonnen?

Statt der gängigen Glassammel-Iglus an zentralen Plätzen gibt es in Berlin häufig kleine Altglastonnen auf den Hinterhöfen. Das ist praktisch für die Anwohner – aber es verleitet dazu, allerlei sonstigen Müll in die Tonnen zu werfen. Außerdem schert sich kaum jemand um die Farbe des Altglases. Die Glaswirtschaft soll sich schon weigern, Berliner Altglas zu nehmen.

Warum wird Altglas nach Grün, Weiß und Braun getrennt?

Die Glasindustrie kann es andernfalls nicht farbenrein wiederverwerten, worauf der Handel Wert legt. Vor allem Weißglas verträgt fast keine Fehlfarben, bei Grünglas kann ihr Anteil bis zu 15 Prozent betragen. Fensterglas und Trinkgläser gehören übrigens nicht in Altglastonnen, da sie eine andere Festigkeit als Glasflaschen haben. Sie kommen in den Restmüll.

Was macht die Abfallwirtschaft in der Hauptstadt?

Sie will mit zentralen Containern dafür sorgen, dass künftig das Buntglas nach Braun und Grün getrennt wird. Viele Berliner meckern nun, da sie künftig weiter laufen müssen, um ihr Altglas loszuwerden. Aber es ist sinnvoll: Wer extra einige hundert Meter zum Container geht, trennt seinen Abfall auch sorgfältiger. Das sichert die Wiederverwertung und schont so Ressourcen. RICHARD ROTHER