Uni Lübeck gründet einen eigenen Studienfonds

MIKRODARLEHEN Lübecker StudentInnen sollen bei finanziellen Engpässen zukünftig Hilfe bekommen

Die Universität Lübeck will ihren Studenten mit einem eigenen Studienfonds bei finanziellen Engpässen unter die Arme greifen. Aus dem Fonds sollen bis zu vier Jahre lang Mikrodarlehen von 250 Euro monatlich gewährt werden. Anders als bei anderen Finanzierungsmodellen würden die zurückfließenden Darlehen nicht die Rendite-Erwartungen von Geldgebern bedienen, sondern zur Förderung anderer Studenten verwendet werden, sagte der Präsident der Universität Lübeck, Peter Dominiak, am Donnerstag. Durch dieses nachhaltige und solidarische Prinzip würde die Motivation der Studenten und die Bindung an ihre Universität gestärkt, sagte er.

Rund 400.000 Euro haben Lübecker Stiftungen und Unternehmen bereits in den Fonds eingezahlt – als Grundstock, wie die Leiterin des Studierenden-Service-Centers, Sabine Voigt, betonte. Davon können zwölf Darlehen pro Jahr vergeben werden, die ersten bereits im Wintersemester. Den Bedarf schätzt Voigt auf rund 200 Darlehen pro Jahr.

Studienfonds existieren bislang hauptsächlich an privaten Unis.

Die Rückzahlung des Darlehens ist an das Einkommen des Absolventen gekoppelt: „Wer gut verdient, zahlt mehr, wer wenig verdient, zahlt auch weniger“, erläuterte Dominiak.

Auslöser für die Einrichtung war eine Umfrage zur sozialen Situation der Studierenden im Jahr 2008. Dabei war herausgekommen, dass Studenten der Lübecker Uni durchschnittlich rund 160 Euro weniger zur Verfügung haben als Studenten im Bundesschnitt.  (dpa)