SÜSSE FRÜCHTCHEN SIND REIF
: Die Heidelbeersaison in Brandenburg startet

Für viele Brandenburger Spargelbauern beginnt die dritte Jahreszeit: Nach den weißen Stangen und den roten Erdbeeren sind nun die blauen Heidelbeeren reif. Saisonauftakt war am Donnerstag auf dem Erlebnishof in Klaistow (Potsdam-Mittelmark), wo auf zehn Hektar die mannshohen Sträucher stehen. Vor gut 20 Jahren fingen in der Mark zahlreiche Höfe an, sich mit Kulturheidelbeeren ein zweites wirtschaftliches Standbein zu sichern, erläuterte das Agrarministerium. Die Sträucher werden auf 75 Hektar kultiviert. Der Ertrag habe im vergangenen Jahr 411 Tonnen erreicht.

Beerenobst bekommt in Brandenburg eine zunehmende Bedeutung, sagte Martina Otto vom Ministerium. Es könne davon ausgegangen werden, dass in zwei Jahren Blaubeeren auf deutlich mehr Flächen angebaut werden. Betriebe hätten angekündigt, die Flächen um rund 60 Hektar ausweiten zu wollen – fast eine Verdoppelung.

Die Ernte wird nach Angaben des Gartenbauverbands meist als Frischware verkauft. 98 Prozent des Angebots würde so verzehrt. Die größte Konzentration der Anbieter gibt es in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Barnim, im Raum Frankfurt (Oder) und Potsdam. Laut Verband hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich Kulturheidelbeeren gut an den Klimawandel anpassen können.

„Die Situation im Brandenburger Obstbau wird immer mehr durch die Klimaveränderung geprägt“, erläuterte Manfred Kleinert, Vorsitzender der Fachgruppe Obst im Landesverband. Äpfel könnten zwei Wochen länger reifen, und es böte sich an, Aprikosen und Tafeltrauben anzubauen. Allerdings nähmen auch die Extreme zu. Durch das teilweise sehr kalte Frühjahr habe es 40 bis 60 Prozent Ausfall beim Obst gegeben. (dpa)