Bürger eignen sich Schloss an

POTSDAM Großer Andrang auf den neuen Landtag

Laute Fanfaren und brechend volle Flure – der neue Potsdamer Landtag hat sich am Wochenende zum Besuchermagneten entwickelt. Am Samstag zählte die Landtagsverwaltung in der ersten Runde des Wochenendes der offenen Tür knapp 11.000 Gäste. Am Sonntag bildeten sich erneut lange Schlangen vor dem Eingang. Bis zum Nachmittag strömten noch einmal 8.500 Menschen in den Neubau in der Gestalt des einstigen Potsdamer Stadtschlosses.

Dieses Besucherecho ist phänomenal“, sagte Landtagssprecherin Katrin Rautenberg am Sonntag. „Wir haben keinen Interessierten abgewiesen.“ Ursprünglich seien pro Besuchstag nur 8.000 Eintrittskarten vergeben worden. „Wir haben aber gemerkt, dass wir mehr Leute hereinlassen können.“ Am Samstag hatte Landtagspräsident Gunter Fritsch zu den Klängen von Fanfaren das Fortunaportal zum riesigen Innenhof des neuen Potsdamer Landtags für die Bürger eröffnet. „Nehmen Sie es in Besitz!“, rief Fritsch, bevor die erste Delegation mit Bürgern aus allen Landkreisen und Städten Brandenburgs bei strahlend blauem Himmel in das neue Parlamentsgebäude stürmte.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach von einem „wunderbaren Tag“ für Brandenburg: „Dass die Bürger nun ein Haus haben, das dem Land würdig ist.“ Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Markus Dröge, mahnte in einem Festgottesdienst in der Nikolaikirche, man dürfe nicht aufhören daran zu erinnern, „dass ein solches Fest vor 25 Jahren, im Januar 1989, noch nicht möglich gewesen wäre.“

Der Architekt Peter Kulka rief die Besucher zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Neubau aus modernem Innenleben und historischer Fassade auf. „Es darf gemeckert werden, aber seien Sie gnädig und denken Sie daran, wie komplex die Aufgabe war.“ (dpa)