Hamm geht baden

Beim Bochumer Wasserball-Weltturnier erklärt Traditionsklub Rote Erde Hamm den Bundesliga-Rückzug

BOCHUM dpa ■ Die traurigste Nachricht des Wasserball-Weltligaturniers in Bochum war nur eine Randnotiz: Der elfmalige deutsche Wasserballmeister Rote Erde Hamm verzichtet in der kommenden Saison auf einen Platz in der Bundesliga. Dem Verein stünden nur noch acht Spieler zur Verfügung. Die künftig 16 Vereine starke Liga muss also in Zukunft auf den Traditionsverein verzichten. Immerhin schaffte Weltliga-Gastgeber Blau-Weiß Bochum den Klassenerhalt im Spiel gegen Hannover.

Irgendwie passte der Hammer Rückzug an diesem Wochenende nicht zum Gesamtzustand des deutschen Wasserballs. Nach jahrelangen Dahinsiechen scheinen sowohl die Männer- als auch die Frauennationalmannschaft den Anschluss an die Weltspitze wieder geschafft zu haben: Die beiden deutschen Team haben sich beim Vorrunden-Heimturnier in Bochum für das Halbfinale der mit insgesamt 695.000 Dollar dotierten Weltliga qualifiziert.

Bei den Männern kam der Olympia-Fünfte Deutschland mit vier Siegen und zwei Niederlagen weiter. Die Bilanz der Frauenauswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) ist mit drei Siegen und drei Niederlagen ausgeglichen. Die zweite Runde bei den Frauen wird vom 13. bis 17. Juli im russischen Kirischi ausgetragen. Das Männerturnier findet vom 19. bis 23. Juli im spanischen Portugalete statt.

In Bochum gelang den deutschen Männern zum Abschluss am Samstag ein 12:9 (1:3, 4:2, 2:3, 5:1) gegen den früheren Weltmeister Italien, der überraschend nicht in der Zwischenrunde vertreten ist. Mit zwölf Punkten belegte Deutschland in der Vorrundengruppe D den zweiten Platz hinter Rumänien. Bei den Frauen gab es für die Mannschaft von Bundestrainer Bernd Seidensticker im dritten und letzten Spiel des Bochumer Turniers ein 9:12 (2:4, 3:1, 2:4, 2:3) gegen Gruppensieger Spanien. Deutschland wurde Zweiter.

Im Spiel der Männer gegen Italien ging es vor rund 300 Zuschauern dramatisch zu. Bis zwei Minuten vor dem Abpfiff hielten die Gäste ein 9:9. Erst in der Schlussphase zog das Team von Trainer Stamm mit drei Toren entscheidend davon. Bester Werfer war Marc Politze vom deutschen Meisterschafts-Zweiten Wfr. Spandau 04 mit vier Toren. Bei den Frauen waren in der Partie gegen Spanien die Bochumerinnen Ariane Rump (4) und Lina Rohe (3) am erfolgreichsten.