Schneller gucken

FAST ART Im Kulturpalast Wedding International schlägt der Kunst immer genau eine Stunde

Wie viel Zeit gönnt man eigentlich der Kunst? Wenn man zum Beispiel durch ein Museum schlendert und die Augen schweifen lässt, bis der Blick irgendwo einhakt und stehen bleibt, dann bleiben dem ausgewählten Bild oder sonstigen Artefakt doch bestenfalls ein paar Minuten, um sich zu beweisen, und schon huscht der Blick weiter. So betrachtet ist das als „schnellstes Festival der Saison“ annoncierte „Helter Skelter Festival“ im Kulturpalast Wedding International eigentlich eine Entschleunigung. Denn hier schaut man immerhin eine ganze Stunde auf eine Kunst. Aber keine Sekunde länger. Und noch einmal zur Vergewisserung nachschauen ist danach auch nicht mehr, weil da in dem beschleunigten Ausstellungsprinzip bereits die nächste Kunst ihren Einsatz hat. Wieder eine Stunde und insgesamt zwölf Stunden lang. Jeweils drei Künstler präsentieren dabei gleichzeitig ihre Positionen, die Schnell-Installationen, Performances oder klassische Wandarbeiten sein können, und parallel dazu gibt es einstündige Auftritte von Musikern und Bands. Um größtmögliche Spannungen zu erzeugen, wurde die Zuordnung der Künstler und auch die Abfolge des Musikprogramm vorab ausgelost. „Helter Skelter“-Eröffnung ist heute um 14 Uhr mit einem Sektempfang, um 15 Uhr startet dann das schnelle Einstundenprogramm. TM

■ Helter Skelter Festival: Kulturpalast Wedding International, Freienwalder Straße 20. Samstag, 15 bis 3 Uhr. 3 Euro