das wichtigste
: Ampelmann Fischer

Nach dem Rückzug rät Exaußenminister den Grünen zu Koalitionen mit SPD, FDP, CDU, nur nicht mit der Linken

BERLIN dpa ■ Die Grünen müssen sich nach Ansicht von Exaußenminister Joschka Fischer auf mögliche Ampel-Koalitionen vorbereiten. Im heutigen Fünf-Parteien-System blieben für die Grünen „nur zwei Konstellationen: die schwarze oder die rote Ampel“, sagte Fischer dem Spiegel. „Nicht nur die Grünen, auch andere Parteien werden eine strategische Debatte und Entscheidungen brauchen.“ Fischer schloss eine Koalition von SPD, Grünen und Linkspartei aus: Linkspartei-Fraktionschef Oskar Lafontaine „verhindert eine koalitionsfähige Linke, was ich sehr bedaure“.

Die Sicht sei weder neu noch überraschend, sagte Grünen-Chef Reinhard Bütikofer dem Tagesspiegel. Nach Fischers Ausstieg aus der Politik sehe er in dessen Wortmeldung keinen Beitrag zur Strategiedebatte der Grünen, sondern eher „den wissenschaftlichen Ratschlag eines angehenden akademischen Lehrers“. Fraktionschef Fritz Kuhn sagte Bild, wenn die Regierung so weitermache, erreiche sie das Ende der Legislaturperiode nicht. „Und wir stellen uns so auf, dass an der grünen Modernisierungskraft niemand vorbeikommt.“

Hessens Grünen-Chef Matthias Berninger sagte: „FDP und Grünen muss klar sein, dass sie nur gemeinsam eine große Koalition verhindern können. Die grüne Parteibasis hat mit Ampelbündnissen kein Problem.“ In Hessen hätten die Grünen in Offenbach und Darmstadt Ampelkoalitionen mit der SPD, in Gießen mit der Union. Laut Bild am Sonntag laufen vertrauliche Gespräche zwischen Bundestagsabgeordneten von Grünen, FDP und Union. Im ständigen Kontakt stünden unter anderem Berninger, JU-Chef Philipp Mißfelder und der FDP-Politiker Daniel Bahr.