Zöllner: arme Hamburger

SCHULE Bildungssenator bedauert Hamburger Volksentscheid zu Primarschule

Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) hat die Ablehnung der Schulreform per Volksentscheid am Sonntag in Hamburg bedauert. Das Projekt weise viele Parallelen zu den Zielen auf, die der Berliner Senat verfolge, sagte Zöllner am Montag. Dabei gehe es um längeres gemeinsames Lernen und die Errichtung von zwei gleichberechtigten Schularten, die allen Schülern sämtliche Abschlüsse bis zum Abitur eröffnen. Das sei eine wichtige Voraussetzung, dass die Schüler „möglichst stark nach ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden können“.

Beim Volksentscheid in Hamburg hatten am Sonntag die Reformgegner und Initiatoren des Referendums mehr Stimmen als das erforderliche Quorum von mindestens 247.335 Wahlberechtigten erhalten. Damit ist ein wichtiger Teil der geplanten Bildungsreform des schwarz-grünen Senats gescheitert. Er sah vor, dass die Schülerinnen und Schüler künftig in einer sogenannten Primarschule bis zur sechsten Klasse lernen.

Infolge der Berliner Schulreform nehmen Anfang August 111 sogenannte Integrierte Sekundarschulen sowie Gemeinschaftsschulen die Arbeit auf, die Hauptschule wird dafür abgeschafft. Alle Sekundarschulen, auf denen man alle Schulabschlüsse einschließlich Abitur machen kann, sollen dabei ein Ganztagsangebot unterbreiten. Zöllner bewertete dies am Wochenende als „Qualitätssprung“.

Anders als Hamburg setzt Berlin nach Angaben der Bildungsverwaltung auf einen flächendeckenden Ausbau der Integrierten Sekundarschulen zu Ganztagsschulen. Zudem habe der Senat der Hauptstadt bei der Umsetzung der Reform von Anfang an eine breite Beteiligung angestrebt und an dem Elternwahlrecht für die Wahl der weiterführenden Schulart – Integrierte Sekundarschule oder Gymnasium – festgehalten. (ddp)

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