Wir schreiben das Wahljahr 1980: Der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) will Kanzler werden. Es ist die Zeit, in der hochgerüstete Polizisten gegen militante Autonome vorgehen und Fahndungsplakate an Litfaßsäulen RAF-Mitglieder zeigen, die zum Abschuss freigegeben sind. Nach rechts gibt es für die bayerischen Christsozialen kaum Grenzen, der Gegner steht links. Mitten im Wahlkampf explodiert auf dem Münchner Oktoberfest eine Bombe. Der Sprengsatz tötet 13 Menschen, über 200 werden zum Teil schwer verletzt. Schnell stellt sich heraus, dass der Student Gundolf Köhler die Tat begangen hat. Der junge Mann hat mit der rechtsradikalen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ trainiert. Trotzdem lassen Ermittler und Staatsschützer keinen Zweifel gelten: Köhler ist ein Einzeltäter. Nur wenige stellen diesbezüglich Fragen. Unter ihnen der Journalist Ulrich Chaussy. Über Jahre hinweg verfolgt der Reporter des Bayerischen Rundfunks alle Ungereimtheiten, wälzt Akten, spricht mit Zeugen. Daraus hat Regisseur Daniel Harrich den Spielfilm „Der blinde Fleck“ gedreht, einen Politkrimi mit Realitätsbezug. FT am Friedrichshain, Kant, Passage