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: Die Retterin des Klapprads
In einer S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Blankenese. Darin auch eine Frau mittleren Alters, die unauffällig gekleidet ist und ihr braunes Haar unauffällig trägt. Genauso unauffällig nimmt sie ein allein stehendes Klapprad unter den Arm und stellt sich damit an die Tür. Auf einmal hört man nur noch ein erstauntes Murmeln und das Klapprad wird der Frau aus den Händen gerissen.
Von einer jüngeren, die genauso unauffällig aussieht und offensichtlich die rechtmäßige Besitzerin des Klapprades ist. Dies tut sie nun auch lautstark kund. Dabei geht sie nicht auf die Beteuerungen der anderen ein, dass sie das Fahrrad voller guter Absicht bei der S-Bahn Wache abgeben wollte, da es so verloren rumstand. Mittlerweile hat auch der letzte Passagier im Abteil mitbekommen, dass die Frau eine Klappradretterin ist.
Auf die erst besorgten Gesichter legt sich ein Grinsen, das erlischt, als die ältere Frau nicht wie erwartet verstummt, sondern nach wie vor auch die Umstehenden zu überzeugen versucht, dass sie eine gute Tat vollbringen wollte. Sie sei stolze Besitzerin eines eigenen Mountainbikes.
Die Türen der S-Bahn öffnen sich, erleichtert strömen die Fahrgäste mitsamt der Klappradretterin raus. Als der Pulk in die Sonne auf der Ottenser Hauptstraße tritt, sehen die Vordersten etwas, dessen Anblick sie offensichtlich erheitert: Die Frau mit dem unauffälligem braunem Haar, wie sie ein rotes Mountainbike losschließt. Nele Leubner
