Politische Parade

Forderungen nach Gleichberechtigung stehen im Mittelpunkt der diesjährigen CSD-Demo am 22. Juli

Beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin steht die Politik im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Verschiedenheit und Recht und Freiheit“ soll am 22. Juli vier zentralen Forderungen Nachdruck verliehen werden. So verlangen Schwule und Lesben die volle Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe und ein Bleiberecht für aus politischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen verfolgte Homosexuelle. Gefordert werden darüber hinaus die Anerkennung und Gleichberechtigung durch Information und Aufklärung in der Schule und Lehrerfortbildung sowie ausreichende finanzielle Mittel für die Aids-Prävention.

Vieles habe sich an der Situation von Homosexuellen in den vergangenen Jahren verbessert, „doch es liegt noch einiges im Argen“, sagte gestern der Vorstand des Berliner CSD-Vereins, Jan Salloch. Deshalb sei der CSD nach wie vor nötig. „Das ist unsere Demonstration für Freiheit und für Andersartigkeit.“

Zur CSD-Demo erwarten die Veranstalter bis zu 450.000 Besucher. Sie beginnt um 12.30 Uhr in der Knesebeckstraße, wo der CSD von den Spitzenkandidaten zur Wahl des Abgeordnetenhauses eröffnet wird. Die Demo zieht über Kurfürstendamm und Nollendorfplatz zum Potsdamer Platz. Gegen 17 Uhr sollen die ersten der 56 Wagen die Siegessäule erreichen. Dort findet die Abschlusskundgebung statt. Wegen der Fußball-WM war der Umzug vom Juni in den Juli verlegt worden. Begleitet wird der CSD vom 14. bis 23. Juli von der „Pride Week“, einem schwul-lesbischen Kulturfestival. ddp