… DER FUCHS?
: Im Zoo wildern

Die Natur ist ein verdammtes Schlachtfest, man muss sich das manchmal in Erinnerung rufen. Was auf den flüchtigen Beobachter grün und entspannt wirkt, ist bei genauerem Hinsehen ein Gewimmel von Kreaturen, die sich aufessen oder zumindest aufzuessen versuchen.

Dabei hat ausgerechnet der Mensch, der größte Aufesser von allen, durch mehr oder minder planvolle Eingriffe dafür gesorgt, dass manche Arten zumindest zeitweilig einen Schritt aus der Nahrungskette treten können. Was jetzt nicht die Mastschweine im Stall meint, sondern die Rehe im Wald oder die Exoten im Zoo.

Den Rehen hat der Homo sapiens die althergebrachten Fressfeinde Bär und Wolf vom Hals geschafft. Weil sie sich dadurch ausgiebig vermehren, erschießt sie der Mensch aber wieder. Nur den Zootieren gönnt er ein langes Leben – in Gefangenschaft.

Dummerweise bleibt so etwas nicht lange unbemerkt, und marodierende Esser verschaffen sich Zugang zu diesem menschengemachten Büffet: Füchse. Der Zoologische Garten in der City West hatte im Jahr 2013 fast 40 Verluste zu beklagen, berichtet die Berliner Zeitung, unter anderem drei kleine Kängurus, zwei Zwergantilopen, drei Brillenpinguine. Von den vielen Enten ganz zu schweigen.

Obwohl die Zooleitung die Schutzmaßnahmen ständig verbessere, fänden die heimischen Wildhunde immer wieder Zugang zu den Gehegen und Anlagen, berichtet das Blatt. Ausgefuchste Biester.

Da im Zoo nicht gejagt werden darf (wäre ja noch schöner!), bietet sich auf die Schnelle nur eine Lösung an: regelmäßige Fuchsfütterungen außerhalb des Geländes. Gegen Hunger hilft eben nur Essen. CLP Foto: dpa