DIE DREI FRAGEZEICHEN
: „Keine Angst vor Tieren“

WER? Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider soll den Sender RTL verklagen, weil die Kandidatin Larissa Marolt im „Dschungelcamp“ als „Dschungel-Zicke aus Klagenfurt“ abqualifiziert wird

taz: Herr Bürgermeister, sie wurden aufgefordert, RTL wegen Rufschädigung Ihrer Stadt zu verklagen. Schauen Sie das „Dschungelcamp“ auf RTL an?

Christian Scheider: Zuerst wusste ich das nur aus zweiter Hand. Das ist über Facebook gekommen, die Forderung an Klagenfurts Bürgermeister, Stellung zu beziehen, und dann haben die Medien nachgefragt. Und jetzt hab ich mir das selbst angeschaut, und mittlerweile muss man ja sagen, Klagenfurt wird sehr oft ausgesprochen und wird dadurch natürlich auch bekannter. Und was die Larissa anbelangt, ich hab das jetzt gestern gesehen, find ich eigentlich, dass sie sich eh sehr gut geschlagen hat. Sie hat es auf jeden Fall geschafft, dass sie der Mittelpunkt ist in dieser Sendung. Das merkt man auch aufgrund der Reaktionen. Das ist einmal positiv darzustellen und der Bekanntheitsgrad steigt und Klagenfurt ist auf keinen Fall negativ vorgekommen. Bevor ich jemanden verklage, müssen plausible Gründe vorliegen.

Würden Sie Larissa jetzt ins Rathaus einladen?

Ich habe alle eingeladen. Natürlich auch sie selbst und die Regisseure und Moderatoren, dass sie sich selbst ein Bild machen können. Ich kann mir schon vorstellen, dass die auch ein Interesse haben, diese Stadt jetzt kennenzulernen. Das wird dann auch im Rathaus stattfinden.

Würden Sie selbst auch ins Dschungelcamp gehen?

Das kann ich net, weil ich hab wirklich sehr viel zu tun. Das ist bei uns schwierig. Grundsätzlich hab ich keine Angst vor Tieren, aber für mich kommt das nicht infrage, Klagenfurt ist doch die Landeshauptstadt von Kärnten. Sie können sich vorstellen, da ist einiges zu tun.

INTERVIEW: RALF LEONHARD

■  Christian Scheider, 49, ist Mitglied der rechtspopulistischen FPÖ und seit April 2009 Bürgermeister von Klagenfurt