Hilfe neu organisiert

Die Entwicklungshilfe soll durch die Zusammenlegung von KfW und GTZ effektiver und übersichtlicher werden

BERLIN taz ■ Die deutsche Entwicklungshilfe steht vor einer entscheidenden Umstrukturierung. Die für Planung und Durchführung von Projekten zuständige Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Entwicklungsbank KfW sollen, zumindestens in Teilen, fusionieren. Zum genauen Procedere hat die Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers jetzt eine Studie vorgestellt.

Denkbar sind demnach sieben Modelle, von denen drei laut Bundesregierung in die engere Wahl kommen: Bei den Modellen eins und zwei sollen die beiden Häuser zu einer eigenständigen Entwicklungsagentur fusionieren. Nach Modell eins befände diese sich im Eigentum des Bundes, nach Modell zwei gehörte sie der KfW. Modell drei sieht eine Teilfusion vor. Diejenigen Mitarbeiter der GTZ, die mit Planungs- und Steuerungsaufgaben beauftragt sind, werden in die KfW-Entwicklungsbank integriert. Der Rest bleibt bei der GTZ, die eine rechtlich eigenständige Tochter der KfW wird.

„Jetzt steht eine politische Entscheidung an“, erklärte Erich Stather, Staatssekretär im Entwicklungsministerium (BMZ), der taz. Modell eins bedeute, dass die Rolle des Ministeriums gestärkt würde, das dann direkten Zugriff auf die neue Entwicklungsagentur hätte. Modell zwei garantiere die höchste Effektivität. Modell drei dagegen hat den Vorteil, dass es politisch am ehesten durchsetzbar ist und am schnellsten über die Bühne gehen würde.

Um Stellenstreichungen geht es laut Stather bei keinem der Modelle. Auch die beiden Standorte Frankfurt für die KfW und das nur wenig entfernte Eschborn für die GTZ stehen nicht zur Diskussion.

Am 7. September sollen die drei Varianten dem Entwicklungsausschuss im Bundestag vorgestellt werden. Stather rechnet „mit einer politischen Entscheidung im Laufe des Oktobers“. Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sei „offen für alle drei Modelle“. Hauptsache, die Deutschen organisieren ihre Hilfe künftig übersichtlicher. KATHARINA KOUFEN