Insolvenzverwalter sieht Chance

PROKON Das Kerngeschäft des Windparkfinanzierers soll fortgeführt, das Geschäfts stabilisiert und die Liquiditätslage geprüft werden

ITZEHOE afp | Nach dem vorläufigen Insolvenzantrag haben sich die Prokon-Leitung und der Insolvenzverwalter zuversichtlich über eine Fortführung der Geschäftstätigkeit geäußert. Es gehe zunächst darum, das Kerngeschäft fortzuführen, die Liquiditätslage des Unternehmens zu prüfen und die Geschäftsbeziehungen zu stabilisieren, sagte der gerichtlich bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin am Donnerstag. „Da sind wir nach den ersten 24 Stunden, soweit man das schon sagen kann, auf einem guten Weg.“

Nach Penzlins Angaben ist es bislang aber unklar, ob tatsächlich ein Fall von Insolvenz vorliegt. Der Insolvenzantrag sei „aus Vorsichtsgründen“ gestellt worden, sagte er. Ob eine Insolvenz vorliege, hänge von der rechtlich sehr schwierigen Frage ab, ob das fällige Genussscheinkapital von Anlegern als Forderung berücksichtigt werden müsse oder nicht. Drei Rechtsgutachter seien beauftragt worden, diese Frage zu klären.

Prokon hatte am Mittwoch einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte durch den Verkauf von Genussrechten etwa 1,4 Milliarden Euro eingenommen. In den vergangenen Wochen hatten viele der 75.000 Anleger ihre Einlagen zurückgefordert.

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