Stadion-Neubau am Millerntor
: Passend für den Stadtteil

Es ist klar: Die meisten Fans des FC. St. Pauli würden ihr Stadion am liebsten so behalten wie es ist. Klar aber ist auch: Die 1963 eingeweihte Arena ist baufällig, verschlingt Unsummen an Unterhaltungskosten und genügt den strengen Auflagen des bezahlten Fußballs nicht mehr.

Kommentar von MARCO CARINI

Viele bisherige Neubau-Entwürfe hatten denselben Fehler: Sie waren überdimensioniert und wären nur über waghalsige Finanzjonglierereien mit hohem Risiko für den Verein zu finanzieren gewesen. Schon wegen ihrer Größe waren sie zudem nicht stadtteilverträglich – und die durchweg vorgesehene Reduzierung von Stehplätzen war den Fans ein Dorn im Auge.

Das neue Projekt vermeidet diese Nachteile: Zwar soll das neue Millerntorstadion größer werden als sein Vorgänger, ohne aber die Gigantomanie früherer Entwürfe fortzusetzen. Und liegt das Hauptaugenmerk der Planer auch auf der Einrichtung teurer Logen und der Vergrößerung der Sitzplatzkapazitäten, werden künftig doch mehr Stehplätze zur Verfügung stehen als heute. Auch das Finanzierungskonzept ist solider als je zuvor: Der schrittweise Neubau erlaubt es, das Tempo immer wieder den Möglichkeiten des Vereins anzupassen.

Das jetzt präsentierte Modell passt deshalb besser zum Stadtteil, passt besser zum Kiez-Klub und seiner Finanzlage als alles bislang Ersonnene. Manchmal scheint es eben ein Vierteljahrhundert zu brauchen, eine tragfähige Lösung zu finden.