Jetzt geht’s los!

SAISONSTART AM WURMBERG

Im Harz hat’s geschneit! Schon in der Nacht zu Freitag! Und endlich!, endlich!, hat auch Dirk Nüsse seine 97 Schneilanzen anwerfen können, am Wurmberg: Bisher war es entweder zu warm oder zu stürmisch oder zu warm und zu stürmisch dafür gewesen im laut Seilbahnbetreiber „größten und schneesichersten alpinen Skigebiet Norddeutschlands“.

Immerhin hat er jetzt die Nase vorn. Denn während an den Standorten ohne technische Beschneiung gerade mal fünf bis zehn Zentimeter liegen, beträgt die Decke an Niedersachsens höchstem Berg bereits stolze 35 Zentimeter. Sprich: Mal ganz abgesehen davon, ob sich die – angesichts des Klimawandels maximal antizyklischen – Investitionen irgendwann auszahlen oder dieses Jahr auch nur die Stromkosten des Schneekanonenbetriebs wieder eingespielt werden, nur weil Nüsse mit massiver Unterstützung des Landes Niedersachsen und der Kommune Braunlage das Gebiet mit Millionenaufwand ertüchtigt hat, können ab sofort sechs Abfahrten – einschließlich des 200 Meter Schulungshangs – befahren werden, insgesamt also fast drei Pistenkilometer. Das entspricht in etwa der Länge einer Abfahrtstrecke in den Alpen.

Ursprünglich hätte die Saison am 6., dann doch am 10. Dezember beginnen sollen. Letztmals war der Start am 10. Januar für den Samstag, den 18. Januar angekündigt – und dann wieder frustriert abgesagt worden.

Für die zunächst geplante 100-Tage-Saison wird es zwar jetzt etwas knapp, aber immerhin bekommt man noch die dreitägigen Zeugnisferien in Bremen und Niedersachsen mit, und Hamburgs langes Wochenende zum Schul-Halbjahrswechsel, das ist wichtig, und wahrscheinlich wichtiger als die zweiwöchigen Winterferien in Mecklenburg-Vorpommern.

Denn obschon man in Braunlage bei den Tageskartenpreisen absolut in der Liga von Nauders, Zakopane oder Garmisch-Classic spielt, ist das Wurmberggebiet selbst bei Vollbetrieb mit einer einzigen als wirklich schwer klassifizierten Abfahrt und zwölf Pistenkilometern für mehr als einen Tag doch nicht leistungsfähig genug. Oder gar mangelhaft, wie die Tester des ADAC befanden. Und manchmal sagen sogar die die Wahrheit.  BES