Weitere Jugendliche gestehen Misshandlungen

MISSBRAUCH Zwei Jugendliche geben Quälerei auf Ameland zu. Leiter des Lagers weist Vorwürfe zurück

Mehrere Organisationen fordern eine bessere Ausbildung des Begleitpersonals

Zwei weitere Tatverdächtige haben die Missbrauchsvorwürfe im Zusammenhang mit einer Ferienfreizeit des Stadtsportbundes Osnabrück zugegeben. Ein Polizeisprecher bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Insgesamt haben damit drei Verdächtige gestanden, während der Fahrt auf der niederländischen Nordseeinsel Ameland in einem Schlafsaal mehrere 13-jährige Jungen mit Gegenständen missbraucht und gequält zu haben. Es gibt noch mindestens acht weitere Tatverdächtige.

Unterdessen sieht sich der Leiter der Ferienfreizeit einem „Kesseltreiben“ ausgesetzt. Obwohl er erst nach der Rückkehr nach Osnabrück von den Vorwürfen erfahren habe, werde er als verantwortlich für die Missbrauchsfälle angesehen, erklärte er* gestern. Er betonte, während des Ferienlagers selbst nicht über die Vorgänge in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Er wisse auch nichts von Hinweisen, die die Opfer ihren Betreuern gegeben haben sollen.

Mehrere Organisationen, darunter der Kinderschutzbund, und die SPD-Landtagsfraktion fordern eine bessere Ausbildung von Jugendleitern. Das Betreuerteam sei pädagogisch geschult gewesen und habe durchweg Erfahrung in der Kinderbetreuung, sagte indes der Leiter.  (dpa)

*Anonym, Name ist der Redaktion bekannt

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