Eine bärenstarke Hilfe

Berlin: Ein Sprachlerntagebuch hält alle Fortschritte fest

BERLIN taz ■ „Bärenstark“ hieß der Sprachtest für Vorschulkinder, mit dem Berlin 2003 erstmals flächendeckend die Deutschkenntnisse aller zukünftigen Erstklässler prüfte. Vor zwei Jahren wurde „Bärenstark“ durch den veränderten Test „Deutsch Plus“ ersetzt, den alle Kinder durchlaufen müssen, die im kommenden Schuljahr eingeschult werden sollen.

Bei der jüngsten Erhebung im Herbst 2005 erreichten ein Viertel der Kinder nicht die für eine Einschulung erforderlichen Ergebnisse – bei Kindern migrantischer Herkunft waren es sogar über 56 Prozent. Unter den Kindern, die keine Kitas besuchen, lag der Förderbedarf mit knapp 50 Prozent über dem Durchschnitt.

Wer „Deutsch Plus“ nicht besteht, bekommt vor der Einschulung eine besondere Förderung. Für Kita-Kinder heißt das: Deutsch lernen in Einzel- oder Gruppenförderung, zur Unterstützung dient das Sprachlerntagebuch, in dem alle Übungen und Fortschritte des Kindes dokumentiert werden. Kitas mit über 40 Prozent Kindern nicht deutscher Herkunftssprache werden außerdem mit mehr Personal ausgestattet.

Wer keine Kita besucht, wird in speziellen Deutschkursen gefördert, die an den Grundschulen durchgeführt werden. Ein knappes halbes Jahr lang üben die Kinder dort in kleinen Gruppen drei Stunden täglich mit speziell ausgebildeten Lehrkräften Deutsch.

Einen abschließenden erneuten Test, der die Erfolge der Fördermaßnahmen überprüft, gibt es nicht. Berlins Bildungssenator Klaus Böger (SPD) vermeldet aber ein positives Echo: Alle Kinder hätten deutliche Fortschritte gemacht. ALKE WIERTH