MEDIENTICKER

Richard Desmond (58), Daily Star-Verleger, gilt als Favorit für die Übernahme der britischen RTL-Tochter Five. Branchenkreise bestätigten am Donnerstag entsprechende Verhandlungen. „Möglicherweise kommt es noch an diesem Freitag zu einem Abschluss“, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. „Es kann aber genauso gut scheitern. Wir sind noch nicht durch.“ Ein Sprecher der RTL Group wollte die Berichte nicht kommentieren. Der Verkaufszeitpunkt wäre günstig, da der Nettowerbemarkt in Großbritannien im ersten Halbjahr 2010 um 15 Prozent zugelegt hat. Five hatte 2009 10 Millionen Euro operativen Verlust gemacht. Frei empfangbaren britischen Sendern wie Five macht die wachsende Dominanz der öffentlich-rechtlichen BBC und des Pay-TV-Senders Sky zu schaffen. (dpa)

Peter Boudgoust (55), SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender, hat im Streit über das öffentlich-rechtliche Engagement im Internet die Frankfurter Allgemeine Zeitung scharf kritisiert. In einem offenen Brief an Herausgeber Frank Schirrmacher wirft Boudgoust dem Blatt unverhältnismäßige und einer seriösen Zeitung wie der FAZ unwürdige Berichterstattung vor. Stein des Anstoßes ist ein Kommentar zum Onlineangebot des Senderverbundes, der am Dienstag in der FAZ erschienen war. Darin hatte Medienredakteur Michael Hanfeld der ARD vorgeworfen, „nichts anderes als einen totalen Machtanspruch, das Ende der freien Presse und die Herrschaft des Staatsjournalismus“ zu verkünden. Hanfeld sagte am Mittwoch, er halte die Reaktion von Boudgoust auf seine Kritik für bedauerlich und sehr unsachlich. (epd)