Ulis Schuldenlast

Während Bayern-Boss Uli Hoeneß in der Schweiz mit Riesensummen zockte, meldete er bei den zuständigen Finanzbehörden in Bayern steuerlich anrechenbare Verluste. Nach Informationen des Magazins Der Stern lief bis Ende 2008 ein so genannter Verlustvortrag aus „Veräußerungsgeschäften“ in Höhe von 118,9 Millionen Euro auf. Hoeneß wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang äußern. „Unser Mandant sieht keinen Anlass, Ihre Fragen zu beantworten“, so ein Hoeneß-Anwalt.

Bei Verlustvorträgen wird ein Minus, das sich aktuell nicht durch Einkünfte aus vergleichbaren Quellen ausgleichen lässt, in die Folgejahre übertragen, um die künftige Steuerlast zu mindern. Im Fall von Hoeneß geht es um Verluste, die sich über die Jahre bis Ende 2008 anhäuften. Anfang März muss sich Hoeneß vor dem Münchner Landgericht wegen Steuerhinterziehung verantworten. Im Herbst hatte die Wirtschaftsstrafkammer des Gerichts die Anklage gegen Hoeneß „unverändert“ zugelassen. Details zum Anklagevorwurf wollte das Gericht „aufgrund der besonderen Geheimhaltungspflichten in Steuerstrafverfahren“ aber bis zur Verlesung der Anklage nicht mitteilen.