WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Schornsteinfeger?
: Sauber. Aber immer seltener

Nur noch 15 Ausbildungsplätze für Schornsteinfeger gibt es in Berlin – dabei erfreut sich der Beruf nach wie vor großer Beliebtheit, sagt Erika Feller, die Sprecherin der Landesinnung dieser Glücksbringer. Das Wort Glücksbringer darf auf keinen Fall fehlen, wenn über Schornsteinfeger geredet wird. Denn der alte Mythos, dass Angehörige dieser Berufszunft Glück bringen, trägt ganz enorm zu deren positivem Image bei. Der Hintergrund dieses Glaubens ist laut Feller übrigens der, dass Schornsteinfeger Hausbrände verhinderten, indem sie verstopfte Kamine reinigten. Auf diese Weise brachten sie Glück – ungefähr so, wie Ampeln Glück bringen, indem sie Unfälle verhindern. Von denen es in Berlin allerdings viel mehr gibt als von den Männern in Schwarz: Nur noch 550 Schornsteinfeger sind hier tätig, sagt Erika Feller. Vor 15 Jahren seien es noch mehr als 700 gewesen. Ihre Arbeit ist nach wie vor wichtig: Die Schornsteinfeger sind heute zu Energieberatern geworden, die Tipps zum richtigen Isolieren von Wohnhäusern geben können. Aber auch ihre alte Aufgabe, das Reinigen von Kaminen, erfüllen sie noch: Es gibt nämlich wegen der steigenden Energiepreise wieder mehr Holz- und Kohleöfen, so die Innungssprecherin. Dies habe auch den Rückgang der Schornsteinfegerzahlen zunächst gestoppt. Schornsteinfegerinnen sind übrigens nach wie vor selten – wie bei vielen Berufen, bei denen naturwissenschaftliches Wissen und technisches Können gefragt ist, halten Mädchen sich offenbar mit Bewerbungen zurück. AWI FOTO: REUTERS