Der konservative Anarchist

Wolfgang Koeppen muss man lesen, was auch die Meinung von Marcel Reich-Ranicki ist, der „Tauben im Gras“ in seinen 20 Bände umfassenden Kanon deutschsprachiger Romane aufnahm. Erschienen ist das Buch 1951 als erster Teil von Koeppens „Trilogie des Scheiterns“, in der der Autor eine zuweilen radikale Kritik an der Adenauerzeit eingeschrieben hat. Was dann auch ein Thema der Wolfgang-Koeppen-Woche im Literaturforum im Brecht-Haus ist, wenn am Mittwoch unter dem Titel „Ich bin ein konservativer Anarchist“ der Zeitkritiker Koeppen das Gesprächsthema ist. Zum Auftakt der Koeppen-Woche heute am Montag wird der Briefwechsel Koeppens mit seiner Frau Marion und seinem Verleger Siegfried Unseld vorgestellt, dem er einen weiteren „großen“ Roman versprochen hatte. Den er dann aber niemals schrieb. Er scheiterte daran. TM

■ Wolfgang-Koeppen-Woche: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125. Montag bis Donnerstag, 20 Uhr. 5/3 €. Am Freitag, 20 Uhr, im Babylon Mitte der Film „Das Treibhaus“ nach dem Roman von Wolfgang Koeppen