taz empfiehlt
: Der vollkommene Ort zum Wellenreiten

Es gibt gute Gründe, sich nicht für einen Film über das Surfen zu interessieren: Weil man anderen Hobbies nachgeht, weil es einem ausreichend erscheint, selbst zu surfen statt zuzusehen, wie andere es tun. Daneben scheint es eine ganze Menge Leute zu geben, die sich für die erstaunlich breite Palette von Surf-Filmen begeistert. Zumindest so viele, dass das Zeise-Kino an den Erfolg des letzten Jahres anknüpfend, seine Surf-Film-Reihe fortsetzt.

Und wer im letzten Sommer die Grundlagen des politisch korrekten Surfens mit den Filmen des Musikers, Regisseurs, Umweltaktivisten und Surfers Jack Johnson gelegt hat, kann sich nun mit Bruce Browns „Endless Summer“ aus dem Jahr 1966 den Vätern der heutigen Surf-Generation zuwenden. Was vielleicht nahe liegt, denn Johnson beendete seine Laufbahn als Profi-Surfer, um das, was er als Lebenseinstellung begriff, nicht durch Profit zu gefährden.

Brown dokumentiert in seinem Film die Reise der beiden Surfer Michael Hnyson und Robert August um die Welt, immer auf der Suche nach dem vollkommenen Ort, um zu surfen. Natürlich zeigt Brown die Schönheit dieses Sports mit Bildern spektakulärer Manöver, aber er zeigt auch, was alles nicht gelingt und seine Kommentare haben ausreichend schwarzen Humor, so dass die Dokumentation nicht in ein Heldenepos umkippt. Das Thema erwies sich für Brown übrigens als so ergiebig, dass er noch einen zweiten Teil „Endless Summer 2“ drehte, dem sein Sohn Dana Brown schließlich 2003 „Step into Liquid“ folgen ließ. grä

Zu sehen in der Originalfassung mit Untertiteln um 22.30 Uhr in den Zeise-Kinos