Raumfahrt-Stadt Bremen
: Geld aus dem schwarzen Loch

„Luft- und Raumfahrt sichert Wettbewerbsfähigkeit des Landes“, verkündet stolz die Bremer SPD. Und verweist auf all die hochfliegenden Raumfahrt-Projekte, die unter Beteiligung Bremer Unternehmen und WissenschaftlerInnen entstanden sind und noch entstehen könnten.

Kommentar von Armin Simon

Es ist richtig: Mit bald an die 1.700 Beschäftigten ist die Raumfahrtindustrie einer der bedeutenden Arbeitgeber an der Weser, Bremen der bedeutendste Raumfahrt-Standort Deutschlands und einer der bedeutendsten in Europa, in der Liga von Toulouse und Rom/Turin. Und die Branche zieht tatsächlich Geld an.

Aber: Es ist Steuergeld. Raumfahrt ist und bleibt ein Subventionsgeschäft, 80 Prozent des Branchen-Umsatzes, schätzen wohlgesonnenen Experten, stammen vom Staat. Rechnet man all die vom Staat co-finanzierten Projekte, die staatliche Forschungsförderung für die mit Raumfahrt befassten Institute und die militärisch motivierten Aufwendungen mit ein, dürfte die Staatsquote eher noch höher liegen. Auch wenn sich irgendwelche Satelliten, wie die Wirtschaftspolitiker preisen, „in großen Schritten der Marktfähigkeit nähern“.

Ehrlicherweise müsste man also sagen: „Luft- und Raumfahrt sichert Bremen Bundesmittel.“ Zumindest so lange, bis der Bund sein Geld für drängendere Aufgaben reserviert.