heute in bremen
: „Hunde wären okay“

Ein Tierrechtsverein protestiert gegen Tierdressuren in Zirkussen – auf der Bürgerweide, auf der bis morgen Circus Krone gastiert

taz: Unterstützen Sie die Aktionen des „Tierrechtsbunds Aktiv e.V.“?

Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins und Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: Nein, wir haben mit dem Verein nichts gemeinsam.

Warum nicht?

Bisher habe ich von denen nur Schlagworte gehört und noch keine konstruktiven Versuche gesehen, sich mit dem Problem zu befassen.

Was machen Sie?

Als Tierschutzbund bemühen wir uns auf politischer Ebene um eine gesetzliche Lösung, dass etwa EU-weit die Haltung von Exoten in Zirkussen untersagt wird, wie es einige skandinavische Länder schon gemacht haben. Ein schnelleres Eingreifen brauchen wir für die kleinen Bettelzirkusse in Deutschland. Da sind die Verstöße gegen den Tierschutz so gravierend, dass wir ein Tierhaltungsverbot brauchen.

Und wie sieht es beim Circus Krone aus, der jetzt auf der Bürgerweide gastiert?

Ich würde auch dessen Vorstellungen nicht besuchen, weil ich die Tierdressuren für Quälerei halte. Allerdings muss man dem Circus Krone zugute halten, dass er wesentlich bessere Haltungsbedingungen bietet als etwa der Zirkus Barelli, gegen den wir im letzten Jahr einen Prozess gewonnen haben, bei dem es um den reitenden Tiger ging.

Unter welchen Umständen wären Sie mit Tiernummern im Zirkus einverstanden?

Exoten dürften gar nicht gehalten werden, deren natürliches Verhalten wird zu stark eingeschränkt. Gut vorstellen kann ich mir Ziegen oder Hunde. Gerade Hunde sind domestizierte Tiere, die auf den Menschen fixiert sind. Auch Pferdedressuren wie im Reitsport oder der Spanischen Schule wären okay.

Fragen: Eiken Bruhn