„Roland“ wieder aufgetaucht

SCHIFF Die Bergung der Kogge „Roland“ ist geglückt. Ein defektes Seeventil war schuld am Untergang

Einen Tag nach dem Untergang der nachgebauten Hansekogge „Roland von Bremen“ (taz berichtete) ist am gestrigen Mittwoch die Bergung gelungen. Schuld an dem Unglück am Schlachte-Anleger sei ein defektes Seeventil gewesen, durch das am Dienstag Wasser in den Rumpf gelaufen war, sagte Harro Koebnick, leitender Mitarbeiter der Reederei Hal över.

Die schnelle Bergung war durch ein sehr ausgeprägtes Niedrigwasser am Mittwochmorgen möglich. Nachdem Wasser abgepumpt worden war, entdeckten Spezialisten die Ursache und dichteten das kaputte Ventil ab. Mit dem unterhalb der Wasserlinie angebrachten Ventil kann beispielsweise Löschwasser angesaugt werden. Zum Umfang des Schadens, vor allem an der elektrischen Anlage und am Motor, konnte Koebnick noch nichts sagen. Weil die 24 Meter lange Kogge nur gut einen Tag unter Wasser war, dürften die Schäden aber reparabel sein. „Je länger ein Schiff unter Wasser ist, desto größer werden die Schäden“, so Koebnick.

Die „Roland von Bremen“ ist der Nachbau eines mittelalterlichen Handelsschiffes, das aus dem Jahr 1380 stammt und im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven zu sehen ist. In der Nacht zu Dienstag versank die Kogge auf den Grund der Weser; bei Hochwasser ragte nur noch ihr Mast aus dem Wasser. Zur Sicherheit hatte die Feuerwehr eine Ölsperre gelegt; allerdings, so Koebnick, sei bei der Havarie nur wenig Kraftstoff ausgelaufen.  (taz/dpa)