UNTERM STRICH

Zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs 1914 ist am Mittwoch in Berlin das digitale europäische Archiv „Europeana 1914–1918“ freigeschaltet worden. Für das Projekt haben Nationalbibliotheken aus acht europäischen Ländern unter Führung der Staatsbibliothek Berlin mehr als 500.000 Quellen und Exponate aus Bibliotheken, Archiven und von Privatpersonen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs digitalisiert. Darunter sind 666 Stunden Filmmaterial. Zwischen 7.000 und 8.000 Beiträge sind private Erinnerungsstücke aus ganz Europa wie Fotos, Briefe, Feldpostkarten, Tagebücher, Filme oder Alltagsobjekte. Sie wurden seit 2011 bei über 130 Aktionstagen digitalisiert, unter anderem in Deutschland, Großbritannien, Slowenien, Dänemark, Italien, Frankreich, Rumänien und der Slowakei. Unabhängig davon konnten und können Interessierte unter www.europeana1914-1918.eu ihre Exponate selber online stellen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte zum Start des Internetportals, das digitale Projekte rage durch seine internationale Dimension heraus. „Europeana 1914–1918 illustriert eindrucksvoll, wie die einstige Zerrissenheit Europas heute in Zusammenarbeit mündet“, sagte Grütters.

Und noch mal Monika Grütters: Sie will stärker gegen NS-Raubkunst vorgehen. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kündigte sie gestern an, „die Mittel, die für Provenienzrecherchen aufgewendet werden, zu verdoppeln“. Auch die Zusammensetzung der Beratenden Kommission werde sich bald ändern, sie wolle Vertreter von jüdischen Organisationen hinzunehmen.