Berliner sitzen fest

Integrationsbeauftragter: Viele Hauptstädter sind noch immer im südlichen Libanon. Beratungstelefon geschaltet

Angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten hat sich der Integrationsbeauftragte Günter Piening besorgt über das Schicksal von Berliner Bürgern in der Krisenregion gezeigt. Viele Hauptstädter, die zu Besuch im Libanon weilten, hielten sich immer noch in den besonders gefährdeten Dörfern im Süden des Landes auf, sagte Piening gestern. Es lägen aber keine Angaben darüber vor, wie viele Hauptstädter derzeit noch im Libanon seien.

Der Integrationsbeauftragte befürchtet, dass viele Betroffene nur schlecht von Evakuierungsangeboten der Bundesregierung und der Europäischen Union (EU) erreicht werden. Weil die Verkehrsverbindungen teilweise zerstört und die öffentlichen Transportmittel durch die Flüchtlingsströme vollkommen überlastet seien, hätten viele Probleme, nach Beirut zu kommen, sagte Piening. Gerade für Familien mit kleinen Kindern sei das „Risiko einer ungeschützten Reise“ groß.

Piening zufolge ist Berlin die deutsche Stadt, in der die meisten Menschen libanesischer Herkunft leben. Insgesamt seien seit dem Bürgerkrieg Ende der 1970er-Jahre rund 15.000 Libanesen nach Berlin gezogen. Fast 4.000 von ihnen hätten mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Angehörige können sich montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr unter der Nummer (0 30) 90  17 23 72 beraten lassen. DDP