Medienticker

Uwe Vorkötter (52), Chefredakteur der Frankfurter Rundschau (FR), hat sich mal wieder mit neuen Besitzern beschäftigen müssen. In Vorkötters Zeit als Chef der Berliner Zeitung wurde der neue Eigentümer David Montgomery noch mit einem Artikel namens „Mann mit schlechtem Ruf“ begrüßt. Nachdem gestern bekannt wurde, dass die Kölner Verlagsgruppe DuMont-Schauberg (MDS) Mehrheitseignerin der FR geworden ist, griff Vorkötter für die gestrige Ausgabe der FR nun selbst zu Mikrofon und Taste. Er interviewte für die Seite 2 sowohl den MDS-Geschäftsführer Heinz Kiegeland als auch den Chef der SPD-Verlagsholding DDVG, Jens Berendsen, die mit 40 Prozent weiter an der FR beteiligt bleibt. Beide bekannten sich zu Qualitätssicherung, politischer Unabhängigkeit, überregionaler Ausrichtung und publizistischer Weiterentwicklung, verloren aber kein Wort über die angekündigten „weiteren Maßnahmen zur Kostensenkung“. Laut Financial Times Deutschland soll es sich dabei um Kürzungen bei den freien Mitarbeitern und Pauschalisten sowie bei den Lokalausgaben handeln. Außerdem soll die Einstellung der täglichen Beilage „FR plus“ beschlossene Sache sein. (taz)