DIE TAZ PROTESTIERT

Georg Blume, Auslandskorrespondent der taz, wurde bei der Recherche zum vorliegenden Text von der chinesischen Polizei festgenommen und verhört. Die taz-Chefredaktion protestiert gegen diese eklatante Missachtung der Pressefreiheit durch die chinesischen Behörden.

Blume, der auch Korrespondent der Wochenzeitung Die Zeit ist, wurde am 6. Juli fünf Stunden lang festgehalten, nachdem er Bauern am Fluss Nu interviewt hatte. Er wurde erst wieder freigelassen, nachdem er einen Teil seiner Notizen vernichtet und schriftlich erklärt hatte, seine Recherchen vor Ort einzustellen. Blume war auf Einladung des Umweltamtes der Provinz Yunnan in der Region, hatte später jedoch auf eigene Faust weiterrecherchiert.

Die Behinderung des taz-Korrespondenten bei seiner Arbeit ist leider kein Einzelfall. Bereits Ende letzten Jahres wurde Georg Blume bei einer Recherche über so genannte Krebsdörfer festgesetzt, die an einem schwer verschmutzten Fluss in Zentralchina liegen.

Das Verhalten der chinesischen Polizei ist umso befremdlicher, als sich China zu den Olympischen Spielen in Peking 2008 und der Expo in Schanghai 2010 als modernes, gastfreundliches und weltoffenes Land präsentieren will.BASCHA MIKA