Leicht erhöhte Temperatur

38,5 Grad Celsius: Hitzerekord in Hamburg. Auch die Ozonwerte steigen über den kritischen Schwellenwert

Gestern war der bislang heißeste Tag in Hamburg seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Die Temperatur stieg am Nachmittag an der Station Veddel auf offiziell gemessene 38,5 Grad im Schatten. Der bisherige Rekord vom 9. August 1992 lag bei 37,3 Grad. Er war bereits am Mittwoch an der Messstation Flughafen eingestellt worden. Bei solchen erhöhten Temperaturen verordnen Mediziner gemeinhin fiebersenkende Mittel.

Die andauernde Hitzewelle lässt die Ozonbelastung in der Luft deutlich steigen. Gestern Nachmittag wurde der Schwellenwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Hamburg mehrfach überschritten. In Blankenese lag der Wert nach Angaben des Hygieneinstituts bei 192 Mikrogramm, in Bramfeld bei 185 und in Neugraben bei 183. Starker Sonnenschein und wenig Wind begünstigen die Bildung bodennahen Ozons, das unter anderem zu Kopfschmerzen und Atemreizungen führen kann.

Beim Überschreiten des Schwellenwerts sollten Menschen körperliche Anstrengungen im Freien und sportliche Aktivitäten vermeiden. Ozon ist ein aggressives und giftiges Gas. In höheren Konzentrationen kann es die Atemwege reizen und die Lunge schädigen, möglicherweise fördert es auch Krebs und Allergien.

Bei 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft ist der so genannte Alarmwert erreicht. Dann werden Schutzmaßnahmen empfohlen und an Autofahrer appelliert, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Im windigeren Schleswig-Holstein lagen die Zahlen gestern noch unter den Grenzwerten.

Bis 1999 konnten die Länder bei hohen Ozonwerten Beschränkungen für den Straßenverkehr bis hin zum Fahrverbot für Autos ohne Katalysator verhängen. Seitdem gilt die Ozon-Verordnung des Bundes, nach der die Bevölkerung lediglich informiert werden muss, wenn der gesundheitlich bedenkliche Wert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten wurde. Sven-Michael Veit