Empfehlung fürs Rotlichtmilieu

PROSTITUTION Runder Tisch „Sexuelle Dienstleistung“ legt seinen Bericht vor

Heftigen Dissens gab es, wenn die Polizei ihre Vorstellungen durchsetzen wollte

Der Runde Tisch „Sexuelle Dienstleistungen“ hat nach 14 Monaten Arbeit seinen Bericht vorgelegt. Im Kampf gegen die Kriminalität im Hamburger Rotlichtmilieu seien mehr Ausstiegsangebote für Prostituierte und eine verschärfte Kontrolle von Bordellen notwendig, so die Empfehlung. „An diesem Runden Tisch ist es erstmalig gelungen, alle wesentlichen Akteure aus Behörden und Beratungseinrichtungen zusammenzubringen“, sagt Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU). „Allein die Tatsache, dass sich Fachleute getroffen haben, die sich mit ganz verschiedener Aufgabenstellung und aus unterschiedlicher Perspektive mit dem Thema Prostitution beschäftigen, ist bereits ein Erfolg.“

„Es hat an einigen Punkten einen heftigen Dissens gegeben“, sagt Emilija Mitrovic vom Projekt „Arbeitsplatz Prostitution“ der Gewerkschaft Ver.di. „Besonders wenn die Polizei ihre Vorstellungen durchsetzen wollte.“

Dass es neben einstimmigen Empfehlungen auch unbeantwortete Fragen wie die nach der Steuerung der Straßenprostitution gebe, sei nicht überraschend und bedarf nun einer Aufarbeitung, sagte Wersich. Die Ergebnisse trügen aber dazu bei, die Gleichbehandlung und Rechtssicherheit von Prostituierten, die Bedarfe der Bevölkerung und den Jugendschutz in Einklang zu bringen. KAI VON APPEN