LESERINNENBRIEFE
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Preise runter – Einnahmen hoch

■ betr.: „Rot-Grün lässt das Wasser ab“, taz.bremen vom 14. 1., und „Petition für das Unibad“, taz.bremen vom 23. 1. 14

Mehr als dreitausend Mitzeichner/innen innerhalb weniger Tage der Petition „Die Bremische Bürgerschaft möge beschließen, das Bremer Uni Bad zu sanieren“ sprechen für sich und beweisen, dass es in der Diskussion um die Sanierung des Uni-Bades eben nicht nur um die Interessen von Vereinen gehen sollte, sondern um die der Bürgerinnen und Bürger, die sich auch ohne Vereinsmitgliedschaft fit halten möchten.

Wie eine innovative Preispolitik zusammen mit dem entsprechendem Marketing gelingen könnte, um einerseits die Interessen jener zu berücksichtigen, die niedrige Einkommen haben und dennoch regelmäßig schwimmen möchten und andererseits über nutzerfreundliche Öffnungszeiten und moderate Preise Kundenbindung zu ermöglichen, bewies die Stadt Langen, Kreis Offenbach. Immerhin leistet sich der Ort mit nur knapp 37.000 Einwohnern drei Bäder. Dort gibt es eine Jahreskarte für 165 Euro und entsprechende Saisonkarten für die Sommermonate.

Seitdem erhöhte sich die Nachfrage rapide, und durch die steigenden Einnahmen lassen sich dort auch Personal- und Sanierungskosten finanzieren, sowie eine regelmäßige Öffnung für alle Bürger/innen garantieren! Warum also soll das nicht in Bremen möglich sein? Die hiesigen Eintrittspreise und Öffnungszeiten halten potenzielle Kundinnen und Kunden eher fern, statt sie für regelmäßiges Schwimmen zu gewinnen. Auch eine Kooperation mit den Krankenkassen wäre eine Maßnahme.  BEATE WIEMERS, Bremen

Die Versenkung der Kogge

■ betr.: „Noch mehr Arbeitslose“, taz.bremen vom 26. 1. 14, und „Roland unter Wasser“, taz.bremen vom 29. 1. 14

Nach der Lektüre scheint vollkommen klar: Die Hansekogge „Roland von Bremen“ wurde vom Jobcenter Bremen auf Anraten der Internen Revision SGB II (IntRev, IR - SGB II) der Bundesagentur für Arbeit versenkt. Die Hansekogge, nachgebaut von Arbeitslosen, hat nach späten IntRev-Erkenntnissen zu einer unerträglichen Wettbewerbsverzerrung im Städtevergleich geführt. Die „Versenkung“ war also unumgänglich: ein Signal gegen Wettbewerbsverzerrungen durch Einsatz von Mitteln der Bundesagentur für Arbeit und des Bundes.

Jetzt muss die „Versenkung“ der den Wettbewerb verzerrenden Stadtteilcafés und Begegnungsstätten folgen! Würde man dort sozialversicherungpflichtige Arbeitsverhältnisse fördern, könnte auf die „Versenkung“ verzichtet werden. Aber für „Ein-Euro“-Wettbewerbsverzerrungen gilt dies nicht.

Vielleicht aber wurde die Hansekogge doch nicht auf Anraten der IntRev vom Jobcenter versenkt. Vielleicht war der Untergang doch „nur“ die Folge eines „Frostschadens“. Und auch die soziale Isolierung und „Versenkung“ der Stadtteilcafés und Begegnungsstätten könnte einem „Frostschaden“ zugeschrieben werden. Einem „Frostschaden“ aufgrund zunehmender sozialer Kälte.  BÜRO FÜR ABSURDE STATISTIK, PAUL M. SCHRÖDER, BREMEN

Ein steiniger Weg

■ betr.: „‚Es ist Sache der Länder‘“, taz.bremen vom 30. 1. 14

Endlich. Irgendwann dürfen wirklich alle Ortsansässigen wählen, unabhängig von Herkunft und Alter, dann sind wir der Demokratie etwas näher. Offenbar ein steiniger Weg.  MEHR DEMOKRATIE WAGEN, taz.de

Schiffe gehen unter

■ betr.: „Roland unter Wasser“, taz.bremen vom 29. 1. 14

Auch im Mittelalter gingen Schiffe im Hafen unter, sonst hätten wir ja heute nichts im Museum. So was kann durch Materialermüdung immer mal passieren. Das Schiff ist ja auch schon ein paar Tage alt. Halt ein Versicherungsfall.  LESERIN, taz.de