… wird Kopernikus erneut rehabiltiert

Manche Revolutionen geschehen im Kleinen. Zum Beispiel im Hamburger Statteil Neu-Allermöhe: Dort treffen sich – unter dem Dirigat der „Gesellschaft für volkstümliche Astronomie“ – regelmäßig Laien, um die Sonne zu beobachten. So wie heute ab 19.30 Uhr beim offenen „Sonnenworkshop“ im – und das ist vielleicht das Besondere daran – Kirchenzentrum „Feste Burg“ (Otto-Grot-Str. 84). Was sich als Rehabilitation und Glaubenszeugnis im schönsten Sinne verstehen ließe: Nicht nur, dass Kopernikus, der schon 1543 behauptete, die Planeten umkreisten nicht die Erde, sondern die Sonne, da sozusagen abermals rehabilitiert wird seitens der Kirche, was erstmals aber auch erst 1992 geschah. Und dann verweist der Name des Ortes ja auch auf das schöne, indes lutherische Kirchenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Dieser Gott schaut jetzt also gnädig auf alle, die von seinem Haus aus jenes Gestirn beobachten, das bei den Griechen Helios hieß. Diesen, in seinem Wagen umherfahrend gar, werden die Hamburger Hobby-Astronomen wohl nicht zu sehen kriegen. Sie widmen sich lieber „Einsteigerfragen“ und bestimmen nebenbei die Wolf’sche Relativzahl.