Leichtfertig und geschichtsvergessen

Israel wird unbestritten von terroristisch operierenden Außenposten der Regime aus Teheran und Damaskus angegriffen. Deren Verhalten ist unter anderem die Folge vorheriger Provokationen des iranischen Präsidenten, der seine Getreuen in Hamas und Hisbollah wörtlich aufforderte, Israel endlich von der Landkarte zu radieren.

Israel bemüht sich immer wieder um Verhandlungspartner, bestätigte in Wahlen den Willen zu Frieden und Rückzug, obwohl auf Seiten ihrer Verhandlungspartner kurz vorher Terroristen ins Amt gesetzt worden sind. Schließlich versucht Israel im leider ausgebrochenen Konflikt zivile Schäden zu vermeiden, was in Anbetracht der Politik der Gegner schwierig ist. Einem Gegner, der gezielt zivile Einrichtungen angreift, größtmöglichen Schaden verursachen will.

Wir müssen Israel unterstützen, diesen Konflikt so schnell wie möglich zu beenden, damit es noch eine reale Chance für Gespräche gibt. Wer Israel aber, nach allen vorangegangenen Konflikten das Recht auf Verteidigung abspricht, ohne sich selbst als harten Friedensgarant ins Gespräch zu bringen, handelt leichtfertig und geschichtsvergessen, sollte sich fragen, wie fern er noch vom gern zurückgewiesenen Antisemitismus steht.

JENS TUENGERTAHL, Berlin