Keine Argumente gegen Gorleben

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) habe bisher nicht begründen können, warum der Salzstock in Gorleben für die Endlagerung radioaktiver Abfälle nicht geeignet sein sollte. Mit dieser Einschätzung hat die Hannoversche Allgemeine gestern ein Gutachten der Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS) zitiert. In dem Papier bewertete die GRS im Auftrage des Bundesumweltministeriums die Position des BfS. Sie kommt dabei zu dem Schluss, dass das Bundesamt „nach gegenwärtigem Stand keine sicherheitstechnischen Argumente gegen die Eignung des Salzstocks Gorleben abgeleitet“ hat. Thomas Breuer, Atom-Experte der Umweltorganisation Greenpeace, liest das bewertete BfS-Papier anders. „Daraus geht für mich nicht hervor, dass Gorleben geeignet ist“, sagt er. Um wirklich sicher zu sein, brauche ein Endlager zwei geschlossene geologische Barrieren. In Gorleben sei das nicht gegeben.

Die Position von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) kann das GRS-Gutachten ohnehin nicht erschüttern. Im Mai sagte Gabriel der taz: „Wir suchen nicht nur einen geeigneten, sondern den geeignetsten Standort.“ Der Umweltminister wollte noch im Sommer ein Gesetz für die Endlagersuche vorlegen, in dem mehrere Standorte nach verbindlichen Kriterien verglichen werden sollen. Wird keine Alternative gefunden, sollen die Erkundungen in Gorleben spätestens 2010 wieder aufgenommen werden. knö