FÜR AUTOMATENAUFSTELLER
: Mehr Steuern, weniger Vergnügen

Der Senat will durch eine Erhöhung der Vergnügungssteuer die Zahl von Geldspielautomaten begrenzen. „Wir haben eine moralische Verantwortung vor allem gegenüber Jugendlichen und sozial Schwächeren“, sagte Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) der Berliner Zeitung. Er kündigte an, den Steuersatz für die Aufsteller von 11 auf mindestens 15 Prozent zu erhöhen.

In Berlin hat sich die Zahl der Spielautomaten in Gaststätten und Spielhallen zwischen 2005 und 2009 mehr als verdoppelt. Inzwischen gibt es laut Senat 6.533 Geldspielgeräte in Kneipen und 3.602 in Spielhallen. Doch von den Automaten kommen viele Berliner nicht mehr los. Nach Schätzungen der Caritas gibt es 17.000 Spielsüchtige. Geldspielgeräte gelten als besonders verführerisch.

Kritik kommt vom Bundesverband der Automatenhersteller: „Ich habe Verständnis, wenn der Finanzsenator sagt, er brauche mehr Geld – aber nicht mit Jugendschutz als Argument“, so Geschäftsführer Harro Bunke.

Dieses Jahr erwartet der Senat nach dem geltenden Steuersatz 16 Millionen Euro, bundesweit überweisen die Betreiber nach Branchenangaben 250 Millionen Euro Vergnügungssteuer. (dpa)