Wochenübersicht: Bühne
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Wildwasser“: 28.–30. Juli, 14 bis 24 Uhr

Die junge Schauspielerin Lola Blau freut sich auf ihr erstes Engagement. Aber dann kommt alles anders, denn wir schreiben das Jahr 1938 und Lola ist Jüdin. Dann beginnt eine zeittypische Odyssee, inklusive Karriere in Amerika. Als sie wieder nach Europa kommt, hat Lola die Lust an der bürgerlichen Kunst ziemlich verloren und wendet sich dem Kabarett zu. Ganz wie ihr Schöpfer Georg Kreisler, der die Geschichte geschrieben und komponiert hat. Das Musical für eine einzige Schauspielerin gehört mit seinen zwanzig virtuosen Liedern seit seiner Uraufführung im Jahr 1971 zu den Klassikern der Kleinkunst – was angesichts der großen Kunst, die Kreisler hier bietet, eigentlich eine ausgesprochen unpassende Bezeichnung ist. Der Brotfabrik Weißensee ist zu verdanken, dass das Stück mal wieder in Berlin gespielt wird. Lola Blau ist übrigens Maria Kwiatkowski und Premiere ist am Mittwoch.

„Nachtasyl“: 26. + 28. Juli, 20 Uhr, Raw-Ambulatorium

Wer danach kreislertechnisch auf den Geschmack gekommen ist, kann Freitag und Sonntag in Anna Koschkes Hofgarten in der Krausnickstraße den Liederabend „Beziehungswaisen“ besuchen, der neben Kreisler auch Tucholsky und Fritz Reuter im Programm hat.

Für den Sommertheaterausflug der Woche bietet sich die restaurierte Burg im brandenburgischen Ziesar an, wo es Open Air Karl Mays einziges mittelalterliches Historiendrama (mit Happy End!) „Wildwasser“ zu sehen gibt. Rund um das schaue Spiel gibt es einen Mittelaltermarkt, als Kinderattraktion sogar eine veritable Ritterturnierbahn. Eltern und andere Erwachsene können es mit Bogenschießen versuchen.

„Beziehungswaisen“: Fr. + So., 19.30 Uhr, Koschkes Hofgarten

Im Raw-Amulatorium, Friedrichshain, zeigt das Obdachlosentheater „Ratten 07“ erneut seine Version von Maxim Gorkis „Nachtasyl“. Es kann schließlich auch im Sommer alles nicht immer bloß lustig und luftig sein. Da sei das Sommerloch davor.

„Lola Blau“: ab Mi., 20 Uhr, Brotfabrik