WAS MACHT EIGENTLICH ...… Rolf Eden?
: Im Unruhestand sein

Für Hausmeister, Verkäuferinnen und andere Arbeitnehmer ist die Rente mit 67 eine Horrorvision. So lange arbeiten für das bisschen Rente, das ist doch Quälerei, denken viele. Die arbeitende Bevölkerung könnte sich ruhig ein Beispiel an Alt-Playboy Rolf Eden nehmen.

„Ich bin zu 90 Prozent fit“, dröhnt der 76-Jährige in der Bild-Zeitung – und zeigt seinen Rentenbescheid: Genau 1.588,17 Euro im Monat bekommt er, etwa so viel, wie ein Hausmeister (Ost) oder eine Verkäuferin (West) verdienen. Zusammen mit den circa 800 Immobilien dürfte es für einen gediegenen Lebensabend reichen.

Aber Playboy ist schließlich kein Job wie Verkäuferin oder Hausmeister, sondern eine lebenslange Aufgabe. Spöttisch hält der ewige Lebemann im weißen Anzug das Rentenpapier hoch und stützt sich dabei auf seinen Rolls-Royce. Die Welt soll sehen, dass er immer noch im Dienst ist, unermüdlich zwischen Berlin und der Cote d’Azur umherjettet und trotz nachlassender Kräfte das Champagnerglas hochhält. Ganz so wie früher kann er zwar nicht mehr, nach einem Kollaps muss er sich mit Rotwein, Sonne und Sex zurückhalten. Aber einfach in Rente gehen kommt für Eden nicht in Frage. Er hat auch kaum eine Wahl: „Hausmeister im Ruhestand“ kann man sein, „Playboy im Ruhestand“ dagegen nicht. Statt einer lebensabendgerechten Hausmeisterwohnung hat Eden eine Villa voll blutjunger Girls am Hals. Das hört sich nach Viagra und Champagner bis zum bitteren Ende an. Blumen gießen in Puschen wird Rolf Eden nie. api FOTO: REUTERS