Absage der Vision Parade
: Auf nach Gröpelingen

Der Veranstalter der Vision Parade hatte Pech. Erst musste sein Techno-Umzug wegen der Badeinsel-Regatta verschoben werden, dann kam ihm das Musikfest in die Quere.

Kommentar von Eiken Bruhn

Dumm gelaufen, dass Behördenvertreter Letzteres offenbar nicht auf dem Schirm hatten, als sie Kolja Beckmann mündlich zusicherten, die Trucks könnten am 2. September über den Osterdeich wummern – und seine Lobby offenbar nicht groß genug ist, als dass die Verantwortlichen sofort alles stehen und liegen lassen, um ihm zu helfen.

Die Vorstellung, dass die Events parallel stattfinden, ohne dass sich die doch sehr unterschiedlichen Zielgruppen voneinander gestört fühlen, ist weltfremd. Dass Bremens Image – und das des Musikfestes – aber tatsächlich einen irreparablen Schaden erlitten hätte, kann man sich nur vorstellen, wenn es zu massiven Störungen gekommen wäre. Die können sich wohl nur jene ausmalen, die sich häufiger auf klassischen Konzerten als auf Raves herumtreiben.

Beckmann bleibt nichts anderes als die Entscheidung zu akzeptieren. Ein Ausweichen auf die Alternativroute in Gröpelingen wäre nicht das Schlechteste: Dann ist auch sichergestellt, dass sich ein großer Teil der Paradisten auch zu seiner anschließenden Party ins Pier 2 verirrt.