BVV-Werft sägt Geschäftsführer ab

Insolvenzverwalter bestätigt: Arbeitsvertrag mit Schäfer „im beidseitigen Einverständnis“ aufgelöst

Die im März in Insolvenz gegangene BBV Bremer Bootswerft Vegesack hat sich von ihrem Geschäftsführer Rolf Schäfer getrennt. Insolvenzverwalter Detlef Stürmann bestätigte auf Nachfrage, dessen Arbeitsverhältnis nach einem „sehr persönlichen Gespräch“ aufgelöst zu haben, und zwar „in beiderseitigem Einverständnis“. Im Herbst soll per Ausschreibung ein Nachfolger gefunden werden.

Auf der Werft sind derzeit an die 200 Menschen beschäftigt, größtenteils so genannte „In-Jobber“, Langzeitarbeitslose und arbeitslose Jugendliche, die dort eine Ausbildung absolvieren. „Da muss man schon jemand haben, der das managen kann“, so Stürmann. Schäfer, dem böse Zungen schon seit längerem Misswirtschaft vorwerfen, habe „möglicherweise Managementfehler gemacht“, sagte Stürmann. Für die Insolvenz des Betriebs seien aber mehrere Gründe ausschlaggebend, sie sei „mit Sicherheit nicht seine Schuld“. Dessen ungeachtet sei ein „Neuanfang“ nötig.

Ob der gelingt, hängt in erster Linie davon ab, ob die BBV als Beschäftigungsträger weiterhin Fördermittel bekommt. Über einen entsprechenden Antrag bei der Bremer Arbeit GmbH (bag) soll Mitte August entschieden werden. „Unsere betriebliche Planung basiert darauf, dass wir diese Mittel kriegen“, sagte Stürmann.

Entschieden wird damit indirekt auch über die Zukunft des Projekts „Gläserne Werft“, das die BBV nach wie vor verfolgt. Kritiker halten die von Schäfer prognostizierten Besucherzahlen für die Schauwerft – 200.000 im Jahr – und die darauf aufbauende Wirtschaftlichkeitsberechnung für geschönt.

Das Wirtschaftsressort hat die für die touristische Attraktion beantragten Fördermittel im Prinzip jedoch bereits bewilligt. Ihre Freigabe setze allerdings einen tragfähigen Insolvenzplan voraus. Diesen wiederum, so Stürmann, könne man erst erstellen, wenn die Finanzierungsbasis, also der „strukturelle Zuschuss“ der bag, geklärt sei: „Wenn dieser Zuschuss nicht gewährt wird, dann ist die Geschichte an dieser Stelle eh zu Ende.“ sim