An getötete Häftlinge erinnert

GESCHICHTE Der niedersächsische Schülerfriedenspreis 2013 geht unter anderem nach Osnabrück

In der Schule waren Insassen eines KZ-Außenlagers untergebracht

Mit einem mehrjährigen Projekt zur NS-Zeit haben Osnabrücker Schüler den niedersächsischen Schülerfriedenspreis für das Jahr 2013 gewonnen. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) zeichnete gestern in Hannover die Overbergschule Osnabrück mit einem Preisgeld von 800 Euro aus. Weitere Preise gingen nach Hameln, Steinhude, Wildeshausen und Garbsen.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens hatte die Overbergschule vor vier Jahren begonnen, ihre Geschichte aufzuarbeiten. 1942/43 waren Häftlinge eines Außenlagers des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme in der Schule untergebracht. Zur Erinnerung an insgesamt 86 Todesopfer aus jener Zeit erstellten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit einem Künstler das Kunstwerk „Courage“. Es erinnert auch an drei Kinder, die den Häftlingen halfen.

Die Schule veranstaltete zudem eine Gedenkfeier für die Toten. Sie rief Ausstellungen ins Leben und widmete Projekttage dem Judentum und dem ermordeten Osnabrücker Maler Felix Nussbaum. Das Projekt habe die Jury beeindruckt, weil es kontinuierlich über Jahre hinweg weitergeführt worden sei, sagte Heiligenstadt gestern.

Der Schülerfriedenspreis wird seit 1993 jährlich verliehen. Gleich zwei Schulen erhielten diesmal den zweiten Preis: Das Schulzentrum Steinhude bei Hannover wurde für sein Projekt „Weltethos“ zur Völkerverständigung und zum Austausch von Kulturen und Religionen geehrt, die Handelslehranstalt Hameln für ein Projekt zu den „Reichserntedankfesten“ auf dem Bückeberg bei Hameln.

Den dritten Preis gewann die Realschule Wildeshausen mit einer Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag. Der Zivilcourage-Preis, der seit 2011 vergeben wird, ging an das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Garbsen bei Hannover.  (epd)