Sonne stoppt Atommeiler

Die Sonne beschleunigt den Ausstieg aus der Atomenergie. Alle drei schleswig-holsteinischen Atomkraftwerke an der Elbe müssen ihre Leistungen weiter drosseln. Der Grund ist das durch die wochenlangen Höchsttemperaturen aufgeheizte Wasser der Elbe, das kaum noch zur Kühlung der Reaktoren zu gebrauchen ist. Eine vollständige Abschaltung der Meiler „sehe ich aber nicht“, sagt Ivo Banek, Sprecher von Vattenfall Hamburg. Das sei auch im bisherigen Jahrhundertsommer 2003 nicht notwendig gewesen.

Die beiden AKW des Energiekonzerns, Krümmel und Brunsbüttel, müssen jedoch in ihrer Leistung um 30 beziehungsweise 20 Prozent gedrosselt werden. Sie laufen bereits seit Mitte voriger Woche mit leicht gedrosselter Produktion (taz berichtete). Das aus den Reaktoren wieder in den Fluss zurückgeleitete Kühlwasser darf bestimmte Werte nicht überschreiten, um schädliche Folgen für das Ökosystem zu vermeiden. In Krümmel beträgt die zulässige Höchsttemperatur 30 Grad Celsius, in Brunsbüttel an der Elbmündung 33 Grad, berichtet Banek. Da bleibe „nicht mehr viel Spielraum“, weil die Elbe inzwischen etwa 27 Grad warm ist. Auch der Stromkonzern E.on hat seine Reaktoren Unterweser und Brokdorf hitzebedingt zurückgefahren. Vattenfall ersetzt den fehlenden Strom durch Käufe auf dem Markt und durch seine Kohlekraftwerke mit Kühltürmen in Ostdeutschland, die nicht von Flusswasser abhängig sind. SMV